Sauerland: Vandalismus im Bundestagswahlkampf

Die Grünen im Hochsauerlandkreis zeigen sich besorgt über aggressive Entwicklungen: Pöbeleien und Beschimpfungen im Wahlkampf.

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Die Bundestagswahl im Hochsauerlandkreis ist gelaufen. Vor diesem Hintergrund ziehen die Grünen im Hochsauerland und ihre Ortsverbände eine gemischte „Vandalismusbilanz“ im Bundestagswahlkampf und zeigen sich zunehmend besorgt über die "aggressive Entwicklungen". 

„Eine Umfrage unter unseren Ortsverbänden hat ergeben, dass das Klima im Wahlkampf immer beunruhigender wird. Besonders Anhänger*innen der AfD greifen unsere Wahlkämpfenden an Infoständen immer häufiger mit Pöbeleien und Beschimpfungen an“, erklärt Helle Sönnecken, Wahlkampfkoordinatorin der GRÜNEN im Hochsauerland. 

Nahezu alle Ortsverbände hätten von gestohlenen oder beschädigten Laternenplakaten berichtet. Mehr als die Hälfte der Großflächenplakate, die die GRÜNEN im Hochsauerland aufgestellt haben, seien beschädigt worden– einige mehrfach, so die Grünen. In Brilon seien sämtliche Großplakate mit Hakenkreuzen beschmiert worden. In Sundern hätten AfD-Sympathisant*innen die Geschäftsstelle der Grünen gleich zweimal mit Graffiti verunstaltet, die mit „AfD“-Symbolen und aggressiven Beleidigungen versehen waren.

 

„Diese Entwicklung besorgt uns“, sagt Sandra Stein, Direktkandidatin der GRÜNEN im Hochsauerland. „Wir müssen deutlich machen: Wir lassen uns durch solche Angriffe nicht einschüchtern. Wir stehen weiterhin fest zu unseren Positionen und werden entschlossen gegen solche Taten vorgehen.“

 

Der Staatsschutz in Dortmund bestätigt auf Anfrage von Radio Sauerland solche Übergriffe und eingegangene Anzeigen. Allerdings gebe es für die Bundestagswahlkampf im Hochsauerlandkreis noch keine validen Zahlen. Der Staatsschutz sei dabei die Anzeigen zu erfassen und zuzuordnen. Dies würde Zeit in Anspruch nehmen, so ein Sprecher.

Landesweite Zahlen bestätigen Eindruck der Grünen im HSK

NRW-Innenminister Herbert Reul hat in der vergangenen Woche eine Sonderauswertung der im Zusammenhang mit dem Bundestagswahlkampf stehenden Taten vorgelegt. Bis 19. Februar gab es landesweit 650.

Bei den in der Sonderauswertung aufgeführten Straftaten waren insgesamt 511 Sachbeschädigungen, meistens von Wahlplakaten, vor allem von Bündnis 90/Grüne (175), CDU, (145), SPD (122) und AfD (113). Körperverletzungen fanden vier Mal statt, genauso wie Bedrohungen oder Nötigungen.

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