Sauerland: Schwieriges Löschen von Elektroautos

Das Löschen von Elektro-Autos stellt die Feuerwehren im Sauerland vor besondere Herausforderungen. In diesem Sommer musste die Feuerwehr Marsberg das erste E-Auto überhaupt im Hochsauerlandkreis löschen

© Feuerwehr Marsberg

Auf den Straßen im Sauerland sind immer mehr Elektroautos unterwegs. Wenn sie in Unfälle verwickelt sind, stellt das die Retter vor neue Herausforderungen. Der Brand eines Elektroautos mit drei Toten Anfang September hat das Thema wieder in die Schlagzeilen gebracht. Auch im Hochsauerlandkreis musste die Feuerwehr Anfang August zum ersten Mal ein Auto mit Hybrid-Antrieb löschen müssen. Die Feuerwehr Marsberg war dazu auf einem Parkplatz an der A44 im Einsatz. Mehre tausend Liter Löschwasser waren nötig, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Sicherheitshalber wurde die sogenannte Mulde vom Hochsauerlandkreis angefordert. Das ist ein Wechselladerfahrzeug mit einem Container. Darin wurde das brennende Auto abtransportiert. Im Fall eines Wiederentzündens des Akku hätte man die Mulde mit Wasser füllen können, sagt Kreisbrandmeister Bernd Krause.

Die Feuerwehrleute im Sauerland werden in der Grundausbildung und in Fortbildungen im Umgang mit brennenden E-Autos geschult, so Krause. Nach Zahlen des ADAC brennen E-Autos nicht häufiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

Der Anteil der Elektroautos ist im Hochsauerlandkreis noch gering. Er liegt bei 3,3 Prozent. Dazu kommen die Autos mit Hybridmotor.

Insgesamt sind bei uns über 250.000 Fahrzeuge angemeldet.

Wasser löscht keine Akkus

Der Hochsauerlandkreis hat ein Sonderlöschgerät angeschafft, um im Notfall vorbereitet zu sein. Dazu gehört neben Löschgas und Löschpulver auch eine Löschdecke. Sie ist 6 x 8 Meter groß und kann Temperaturen von bis zu 1 600 Grad aushalten. Im Notfall wird sie über das brennende Fahrzeug gebreitet. 4 geschulte Feuerwehrleute kommen dabei zum Einsatz. Sie sind mit Brandschutzkleidung und Atemschutzgeräten ausgestattet, so Krause. Die Decke könne auch im Brandfall in Gebäuden genutzt werden, wenn beispielsweise der Speicher einer Photovoltaikanlage brennen würde. Im HSK haben mehrere Feuerwehren ebenfalls so eine Löschdecke, so dass im Notfall auch mehrere zur Verfügung stehen würden.

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