Sauerland: schlechte Zahnhygiene bei Kindern
Veröffentlicht: Montag, 27.10.2025 12:15
Jedes dritte Kind unter den Schulanfängern im Hochsauerlandkreis hat schon eine Zahnfüllung

Von den diesjährigen Schulanfängern und Schulanfängerinnen im Hochsauerlandkreis hat bereits jedes dritte Kind Zahnfüllungen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach wurden bei 28,5 Prozent der Kinder schon vor der Einschulung Zahnfüllungen eingesetzt. Im Durchschnitt sind bei jedem Kind mit Füllung 4,9 Zähne betroffen. Auffällig ist, dass 25,3 Prozent der betroffenen Kinder sogar sieben und mehr Zahnfüllungen haben. „Es ist besorgniserregend, dass Kinder bereits vor der Einschulung so viele Zahnfüllungen benötigen. Für die lebenslange Erhaltung der Mundgesundheit von Kindern sind eine sorgfältige Zahnpflege und regelmäßige Kontrollen unabdingbar“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
Zahnstatus ist besorgniserregend
Karies zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Die aktuelle AOK-Auswertung zeigt, dass 51 Prozent der diesjährigen Schulanfänger und Schulanfängerinnen mit Zahnfüllungen bereits ein bis drei Füllungen haben. 23,7 Prozent haben vier bis sechs Füllungen. „Kariesprobleme müssen von Anfang an ernst genommen werden“, so Schneider. Denn ein kariöses Milchgebiss kann weitreichende Folgen haben und sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Karies kann beispielsweise zu Schmerzen beim Kauen führen oder zu Fehlstellungen der bleibenden Zähne, wenn die Milchzähne als Platzhalter wegfallen. In schlimmen Fällen werde sogar die Sprachentwicklung des Kindes beeinträchtigt, so die AOK Nordwest.
Karies durch Zucker
Karies bei Schulkindern entsteht, wenn Bakterien im Mund Zucker zu Säure umwandeln. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und führt zu Löchern. Hauptgrund hierfür ist die zu häufige Aufnahme zuckerhaltiger Snacks und Getränke. Eine gute Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahnpasta, eine zahngesunde Ernährung und regelmäßige Zahnarztbesuche sind die besten Mittel zur Vorbeugung von Karies. Die Karies-Vorsorge ist schon für Babys wichtig. Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkasse beginnt im sechsten Lebensmonat mit der zahnmedizinischen Früherkennung. „Je früher mit der gezielten Zahnpflege begonnen wird, desto besser. Und das bereits vom ersten Zahn an“, rät Schneider. Gesunde Milchzähne verringern das Risiko von Zahn- und Kieferfehlstellungen der bleibenden Zähne.


