Sauerland: Sauberes Wasser in der Ruhr

Die Wasserqualität ist fast überall gut oder sehr gut. So steht es im aktuellen Ruhrgütebericht.

Aufgenommen im Juni 2019 in Meschede
Foto von der Coventry-Brücke herunter aufgenommen.
© Radio Sauerland

Ein Grund für die hohe ökologische Gewässergüte ist laut des Berichts die hohe Leistungsfähigkeit der Kläranlagen. Bei einem Anschlussgrad von über 99 Prozent der EinwohnerInnen im Ruhreinzugsgebiet wurden im Jahr 2023 rund 479 Millionen Kubikmeter Abwasser auf den Verbandskläranlagen gereinigt. „Im Betrachtungszeitraum 2018 bis 2023 konnte an 368 von 381 Untersuchungsstellen, also in 97 Prozent aller betrachteten Gewässerabschnitte, ein guter oder sehr guter Zustand hinsichtlich der abbaubaren organischen Stoffe festgestellt werden.“ Das betonten Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und Bernd Heinz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR), bei der gemeinsamen Vorstellung der 51. Ausgabe des Ruhrgüteberichts in Essen.

Klimawandel spürbar

Der fortschreitende Klimawandel ist auch im Ruhreinzugsgebiet nachweisbar. Das Jahr 2023 führt zusammen mit dem Jahr 2022 mit einer Jahresmitteltemperatur von jeweils 10,2 °C die Rangliste der wärmsten Kalenderjahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1881 an. 2023 war gleichzeitig das nasseste Jahr seit Beginn der Niederschlagsaufzeichnungen des Ruhrverbands im Jahr 1927. Damit endete eine außergewöhnliche Trockenperiode von 14 zu trockenen Abflussjahren in Folge. Das außergewöhnlich langanhaltende Hochwasser von Weihnachten 2023 bis in die ersten Januartage 2024 ist ein weiterer Beleg für den Klimawandel. Mit höheren Niederschlägen im Winter und längeren Trockenperioden im Sommer wird die Bewirtschaftung der Wasserressourcen in den Talsperren dynamischer und anspruchsvoller.

Mehr Einsatz für Hochwasserschutz gefordert

Der Hochwasserschutz in NRW verbessert sich nach Ansicht der AWWR nur langsam. „Es bedarf zügigerer Genehmigungen, neuer Auflagen sowie klarer Entscheidungen bei der Umsetzung. Konkret werden neue Hochwasserkarten, Bemessungswasserstände, eine Erweiterung des Pegelmessnetzes und Rückhalteflächen benötigt“, so der Aufruf von Bernd Heinz. Mit einem an die heutigen Gegebenheiten angepassten Hochwasserschutz und einer flexibleren Talsperrenbewirtschaftung in den Trockenzeiten, die seit 2018 im Rahmen einer Anpassung des Ruhrverbandsgesetzes von Ruhrverband und AWWR gefordert wird und sich aktuell im parlamentarischen Verfahren befindet, kann die Trinkwasserversorgung für rd. 4,6 Mio. Menschen auch in den nächsten Dekaden trotz Klimawandels als gesichert angesehen werden.

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