Sauerland: Polizei warnt vor Schockanrufen

Brilonerin fällt auf Trickbetrüger rein und verliert großen Geldbetrag

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© Pixabay

Eine Senioren in Brilon ist Ende August Opfer von Betrügern geworden. Sie erhielt laut Polizei einen sogenannten Schockanruf, bei dem Betrüger einen mittleren fünfstelligen Betrag erbeuteten. Die Täter behaupteten, ein Angehöriger habe im Ausland einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht; nur gegen Zahlung einer hohen Summe könne er einer Inhaftierung entgehen.

"Der Schutz unserer Seniorinnen und Senioren hat für uns höchste Priorität. Wir setzen alles daran, die Täter zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen", so die Direktionsleitung Kriminalität der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis. "Diese perfiden Maschen sind skrupellos. Sie zielen gezielt auf die Ängste älterer Menschen ab. Deshalb ist es uns ganz besonders wichtig, präventiv zu informieren und die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren."

Was passiert bei Schockanrufen?

  - Der Anrufer behauptet, ein nahestehender Angehöriger habe

    außerhalb des Landes einen schweren Verkehrsunfall verursacht.

  - Es wird massiver Druck aufgebaut: Zeitdruck, schnelle

    Entscheidungen, glaubwürdige Details.

  - Dem Opfer wird suggeriert, dass nur eine sofortige Zahlung

    schwerwiegende Konsequenzen abwenden könne.

  - Täter nutzen gefälschte Dokumente, geben sich als Beamte aus

    oder schildern dramatische Szenen, um glaubwürdig zu wirken.

  - Ziel ist es, das Vermögen des Opfers zu verschleiern oder zu

    erbeuten, bevor Spuren gesichert werden können.


Kriminalhauptkommissar Oliver Milhoff ist bei der Kreispolizeibehörde HSK für kriminalpolizeiliche Präventionsfragen zuständig, seine Handlungsempfehlungen:

  - Ruhe bewahren: Behörden fordern niemals telefonisch Zahlungen

    oder üben Druck aus.

  - Misstrauen zeigen: Keine Anweisungen zu spontanen Überweisungen

    oder Bargeldübergaben befolgen.

  - Eigenständig prüfen: Legen Sie auf und kontaktieren Sie den

    betroffenen Angehörigen über die Ihnen bekannte Nummer oder

    wählen Sie den Notruf 110.

  - Offizielle Kanäle nutzen: Klären Sie Sachverhalte direkt mit der

    Polizei, Krankenhäusern oder Behörden.

  - Vertrauenspersonen einbeziehen: Sprechen Sie mit Angehörigen,

    Nachbarn oder Ihrer Polizei.

  - Verdachtsmomente melden: Jeder Hinweis hilft, weitere Opfer zu

    verhindern.

Präventions- und Beratungsangebote der Polizei

 - Individuelle Beratung zu Betrugsmaschen, Schutzmaßnahmen am

    Telefon und zu Hause.

  - Telefonchecks und Beratungsgespräche in Altenheimen,

    Seniorentreffs und Beratungsstellen. -Schulungen und

    Informationsveranstaltungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

    von Pflege- und Betreuungseinrichtungen.

  - Verlässliche Ansprechpartner für Betroffene, Angehörige und

    Institutionen, inklusive Infomaterialien.

Tipps der Polizei

 - Informieren Sie ältere Angehörige, Nachbarn und Bekannte über

    diese Betrugsmasche.

  - Vereinbaren Sie regelmäßige "Sicherheits-Check"-Telefonate.

  - Notieren Sie die Kontaktdaten Ihrer örtlichen Polizei.

  - Setzen Sie auf bewährte Verifizierungswege statt auf impulsive

    Zahlungen.

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