Sauerland: Parteien besorgt über Rechtsruck
Veröffentlicht: Montag, 24.02.2025 15:10
Bei der Bundestagswahl hat die AfD im Sauerland soviel Stimmen geholt, wie nie zuvor. Die anderen Parteien im HSK sind besorgt

Im Hochsauerlandkreis ist neben der CDU die AfD die große Gewinnerin der Bundestagswahl. Insgesamt kommt die Partei bei den Erststimmen auf 15,9%. Bei den Zweitstimmen sind es 16,7%. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2021 holte die AfD 6,5 Prozent der Erststimmen und 7,4 Prozent der Zweitstimmen.
Am besten im Hochsauerlandkreis schneidet die AfD in Marsberg(18,3%/19%) und in Arnsberg(17%/17,5%) ab.
In manchen Wahlbezirken hat die AfD mehr als ein Drittel der Erststimmen geholt. In Arnsberg-Moosfelde in einem Wahlbezirk sogar 50%. Auch im Wahllokalt "Kita Kleine Strolche" in Alt-Arnsberg kommt die AfD auf rund 40%. In Niedermarsberg holt die AfD über 36% der Stimmen.
Andere Parteien im HSK zeigen sich besorgt
Der CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht seinen Wahlsieg überschattet durch "ein viel zu starkes Ergebnis" der AfD.
Der Bundestagsabgeordnete der SPD Dirk Wiese hat mit diesem Ergebnis der AfD im Sauerland nicht gerechnet: "Das ist nicht gut für das Sauerland", so Wiese.
Sandra Stein von den Grünen wird zum ersten Mal in den Bundestag einziehen. Das Ergebnis der AfD hält sie für erschreckend. "Wir müssen sehen, wie wir die Meschen wieder in die demokratische Mitte zurückholen".
Dass die AfD ausgerechnet in einigen Teilen von Arnsberg (z.B. in Moosfelde) gut abgeschnitten habe, nennt Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner einen Weckruf für die anderen Parteien. Im Hinblick auf die Kommunalwahlen im Herbst sei es wichtig, Themen gemeinsam anzugehen und einen konsensorientierten, positiven und nicht spaltenden Wahlkampf zu führen, der den Menschen in der Stadt das Gefühl von Zuversicht und Hoffnung gebe.