Sauerland: Offizieller Start der Schützenfestsaison 2025

Mit dem Schützenfest in Schmallenberg-Kückelheim-Arpe beginnt an diesem Wochenende die Schützenfestsaison im Sauerland. Rund 152 Schützenfeste sind im gesamten HSK für diese Saison geplant.

© Radio Sauerland

Nach dem Auftakt heute und morgen durch die Schützenbruderschaft St. Hubertus 1922 Kückelheim geht es Mitte Mai mit den Festen in Winterberg-Elkeringhausen und Schmallenberg-Bödefeld weiter. Höhepunkt der Saison ist das dritte Juliwochenende, dann stehen kreisweit die meisten Schützenfeste auf dem Programm. 19 Feste sind angesetzt. Ende Mai feiern die Schützen in Arnsberg-Müschede ihr 575-jähriges Bestehen und in Winterberg wird 200 Jahre Schützenverein gefeiert. Zum Saisonabschluss findet am dritten Septemberwochenende das Bundesschützenfest im Märkischen Kreis statt. Dort ist der Schützenverein Holzen-Bösperde-Landwehr Gastgeber. Am Freitag wird dort der neue Bundesjungschützenkönig ermittelt. Am nächsten Tag geht es dann um den Titel des Bundesschützenkönigs. Besonderheit: Aufgrund eines geänderten Konzeptes wird es in diesem Jahr keinen Festzug am Sonntag geben. 

Wirtschaftlichkeit der Feste

Problematisch sind unter anderem die immer noch hohen Energiekosten. "Die Kosten bewegen sich immer noch auf hohem Niveau", so Jürgen Dessel vom Kreisschützenbund Brilon. Die Bierpreise hingegen seien aktuell stabil. "Wenn ich jetzt zum Beispiel an das Medebacher Schützenfest denke, können wir den Preis von 1,70 Euro halten. Auch bei den anderen Schützenbruderschaften sieht es da ähnlich aus", so Dessel. Während der Corona-Pandemie sind die Schützenfeste im Sauerland abgesagt worden. Die Schützenvereine sind in dieser Zeit ohne Einnahmen geblieben. Mittlerweile habe sich die finanzielle Lage der Vereine wieder verbessert.

Sicherheitsmaßnahmen

Eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen wird aktuell diskutiert. "Hierbei arbeiten wir eng mit den jeweiligen Kommunen und den jeweiligen Ordnungsämtern zusammen. Stand jetzt erwarten aber viele Vereine, dass das Sicherheitskonzept für diese Schützenfestsaison gleich bleibt", bestätigt Jürgen Dessel vom Kreisschützenbund Brilon. Nach Anschlägen wie in Mannheim oder München sei man besonders vorsichtig. Weil viele Schützen auch an den Karnevalsumzügen beteiligt sind, hätten sie Routine beim Organisieren. Wie auch im vergangenen Jahr werden Zufahrtswege durch Bauhof und Feuerwehr abgesperrt.

Auch die Vereine und Gesellschaften im Schützenkreis Meschede werden wie gewohnt ihre Sicherheitskonzepte bei der zuständigen Behörde einreichen. Kreisoberst Frank Schröder geht derzeit nicht von strengeren Sicherheitsmaßnahmen aus, die alten Konzepte blieben größtenteils bestehen. "Sollten sich keine Beanstandungen ergeben, finden die Feste so wie in den letzten Jahren statt. Gibt es Gesprächsbedarf, werden diese Punkte geklärt, bis es passt", so Schröder.

Schützenvereine halten vielerorts an Tradition fest

In einigen Orten wird sich die Schützenfestabfolge ändern. Zum Beispiel in Bestwig-Ramsbeck: Dort wird das Schützenfest vom zweiten Juli-Wochenende auf Fronleichnam verlegt, da „keine“ Musik zu finden war. Velmede-Bestwig feiert bereits seit letztem Jahr von Freitag bis Sonntag (vormals Samstag - Montag) aufgrund der sinkenden Besucherzahlen am Montag und dem Wechsel des Festwirtes. Auch andere Schützenfeste finden dieses Jahr von Freitag bis Sonntag statt und nicht mehr von Samstag bis Montag. Die Vereine wollten damit Wirten, Personal und Bands einen zusätzlichen Urlaubstag ersparen, so Frank Schröder. Schützenvereine und Schützenbruderschaften, die keine Probleme mit dem Festwirt, Personal oder der Musik haben, wird kein Grund für eine Änderung gesehen. Das seien die meisten.

Ähnlich sieht es im Gebiet des Kreisschützenbundes Brilon aus. "Aktuell gibt es Entwicklungen in beide Richtungen. Viele Vereine halten aber an der Tradition fest, wenn Musik organisiert werden kann", so Jürgen Dessel, Kreisgeschäftsführer des Briloner Schützenbundes.

Frauen in Schützenvereinen

"Keiner der mir bekannten Vereine und Gesellschaften sieht ein Problem darin, sich für Frauen zu öffnen", so die Einschätzung von Frank Schröder. Dennoch verbiete es bei den „Bruderschaften“ die Satzung Frauen aufzunehmen. Eine Satzungsänderung sei mit viel Aufwand verbunden und unterliege strengen Regularien und Gesetzesvorgaben, so Schröder. Ob dieser Weg beschritten werden soll, obliege den Vorständen und in letzter Instanz der 2/3 Mehrheit der Versammlung.

Auch im Kreisschützenbund Brilon gibt es keine Vorbehalte gegen Frauen in den Vereinen. Im Schützenerein in Winterberg-Langewiese seien Frauen schon jahrelang im Vorstand, nennt Jürgen Dessel ein Beispiel. Auch die Vereine in Medebach, Küstelberg und Titmaringhausen haben sich im vergangenen Jahr für Frauen geöffnet. Der Schützenverein in Medebach hat so gleich 10 neue weibliche Mitglieder gewonnen. "Frauen machen  Musik, sind im Hofstaat und feiern seit jeher mit den Männern" , sagt Dessel.

Weitere Meldungen

skyline