Sauerland: NRW-Krankenhausreform und die Auswirkungen

In Zukunft bieten noch vier Sauerländer Krankenhäuser Knie- und Hüfteingriffe an

Die Krankenhäuser im Sauerland sind auch von der Krankenhausreform des Landes betroffen. Nicht jedes Krankenhaus wird mehr jede Operation anbieten dürfen. Für planbare Eingriffe könnten die Entfernungen für Patienten nun etwas länger werden, sagte NRW-Gesundheitsminister Laumann gestern in Düsseldorf bei der Vorstellung der Krankenhausplanung. Durch Konzentration und Spezialisierung will NRW-Gesundheitsminister Laumann sicherstellen, dass Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten. Den größten Leistungskatalog im Hochsauerlandkreis bietet das Klinikum Hochsauerland am Standort in Hüsten an. Dort ist jetzt auch die Stroke-Unit für Schlaganfallpatienten angesiedelt.

Die neue Krankenhaus- Struktur tritt zum 1. April 2025 in Kraft. Für bestimmte Leistungsgruppen etwa in der Kardiologie und der Orthopädie sind Übergangsfristen bis Ende 2025 vorgesehen. So sollen die Kliniken genug Zeit für die Umstellung oder Schließung von Abteilungen haben.

Krankenhäuser im Hochsauerlandkreis

Vor allem bei den lukrativen Knie- und Hüftprothesen wird die Zahl der Kliniken in NRW, die solche Eingriffe vornehmen wollen, zwischen 36 bis über 60 Prozent reduziert. Im Hochsauerlandkreis dürfen diese Operationen noch das Klinikum Hochsauerland, die Krankenhäuser in Brilon und Marsberg und die Elisabeth-Klinik in Bigge durchführen. Auch bleibt am Maria-Hilf-Krankenhaus in Brilon die Geburtsstation erhalten. Am St. Franziskus-Hospital in Winterberg bleiben nur noch die Allgemeine Innere Medizin und Chirurgie, Geriatrie und Intensivmedizin erhalten.

Eine Übersicht, welche Leistungen die Krankenhäuser im Hochsauerlandkreis an welchen Standorten anbieten, findet ihr hier.

Stabilisierung der Krankenhauslandschaft

Der neue Krankenhausplan für NRW orientiert sich nicht mehr an der Bettenzahl, sondern am Bedarf und an Qualitätsvorgaben. Für jede Leistungsgruppe wurde der Bedarf ermittelt und den Anträgen der Krankenhäuser gegenübergestellt. Insgesamt wurden nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums rund 6.200 Einzelentscheide getroffen. 

Durch Konzentration und Spezialisierung will Laumann sicherstellen, dass Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten. Damit solle dem "ruinösen Wettbewerb" der Krankenhäuser um Fallzahlen und Personal entgegengewirkt werden, sagte er. Patienten sollten sicher sein, dass sie in einem Krankenhaus versorgt werden, das auf den jeweiligen Eingriff gut vorbereitet sei und über ausreichend Erfahrung verfüge. Er sei sich sicher, dass die neue Planung ein "Beitrag zur Stabilisierung der Krankenhauslandschaft" sei. Die Kliniken müssten aber auch ihre wirtschaftliche Grundlage behalten. 

Notfallversorgung

Gleichzeitig soll eine ortsnahe Notfallversorgung erhalten bleiben. So muss ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung für 90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 20 Autominuten erreichbar sein. Intensivmedizin muss flächendeckend vorgehalten werden. "Auch in ländlichen Regionen wird es weiterhin eine flächendeckende Versorgung geben", sagte Laumann. Auf dem Land sei aber auch die Überversorgung nicht so groß wie in den großen Städten.

Alle Krankenhäuser im Hochsauerlandkreis bieten weiter Intensivmedizin an.

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