Sauerland: Notfallzentrum

Klinikum Hochsauerland hat für 92 Millionen Euro neues Notfall- und Intensivzentrum in Hüsten eröffnet. NRW-Gesundheitsminister Laumann spricht von erstklassiger Notfallmedizin und einer deutlichen Verbesserung der medizinischen Versorgung im Sauerland

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In Hüsten ist heute Nachmittag mit viel Politprominenz das neue Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland eingeweiht worden. In dreieinhalb Jahren Bauzeit ist eines der modernsten Notfallzentren in Deutschland entstanden. Insgesamt 92 Millionen wurden investiert, knapp ein Drittel der Summe hat das Land NRW dazugegeben.

NRW-Gesundheitsminister Laumann sprach von einem guten Tag für das Sauerland, weil sich die medizinische Versorgung für die Region deutlich verbessere.

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Modernste Notfallmedizin

Eine große zentrale Notfallaufnahme, ein OP-Trakt mit 10 Operationssälen, 4 Intensivstationen und ein Hubschrauberlandeplatz gehören zum neuen Notfall- und Intensivzentrum. Beim offiziellen Festakt in Hüsten sprach nicht nur der Minister sondern auch Lokalpolitiker und Mediziner gleichermaßen von einem Meilenstein für das Klinikum Hochsauerland und die Notfallversorgung im Hochsauerlandkreis. Das Zentrum sei einmalig in der Region und schließe eine Versorgungslücke, so Prof. Dr. med. Norbert Roeder, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Klinikum Hochsauerland GmbH in seinem Grußwort. Arnsbergs Bürgermeister Bittner sprach von einem schönen Gefühl für die Arnsbergerinnen und Arnsberger, ein solches Zentrum in der Stadt zu haben. Initiiert und federführend umgesetzt hat das Projekt Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland:

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Aus 4 Krankenhäusern ein Klinikum

Das Klinikum Hochsauerland ist aus 4 Standorten (Arnsberg, Neheim, Hüsten und Meschede) entstanden und hat sich zu drei Standorten weiterentwickelt. Damit sei hier die Krankenhausreform schon vorweg genommen worden, lobte Minister Laumann. Das Marienhospital in Alt-Arnsberg soll künftig als Lehr- und Simulationskrankenhaus für die Aus- und Weiterbildung genutzt werden. Dort sollen auch ausländische Fachkräfte ausgebildet und fit für das Klinikum gemacht werden. Denn die Sicherung des Fachkräftebedarfs sei ein zentrales Handlungsfeld, so Geschäftsführer Kemper.

Am Klinikum arbeiten aktuell rund 3200 Menschen, darunter 348 Ärztinnen und Ärzte und 504 Auszubildende, die meisten in der Pflege. Damit gehört das Krankenhaus zu den größten Arbeitgebern in der Region. Die Herausforderung für die Zukunft sei es junge Ärztinnen nach der Babypause wieder zurück ins Klinikum zu holen. Das kündigte Dr. med. Norbert Peters, Ärztlicher Direktor der Arnsberger Standorte des Klinikums Hochsauerland, an. Denn viele junge Ärztinnen kämen nach der Familienpause nicht zurück ins Klinikum und in den Schichtdienst. Dem müsse mit guten familienfreundlichen Arbeitsbedingungen entgegengewirkt werden.

2021 sind im Klinikum Hochsauerland 40.000 Patienten behandelt worden.

Tag der offenen Tür am Sonntag

Das Klinikum feiert die Eröffnung des neues Notfall- und Intensivzentrums quasi drei Tage lang. Die gesamte Belegschaft war heute zum offiziellen Festakt eingeladen gewesen. Morgen gibt es ein großes Mitarbeiterfest, u.a. mit Führungen durch das neue Zentrum. Und am Sonntag sind alle Sauerländer zum Tag der offenen Tür eingeladen. Dort wird sich das Klinikum mit seinen Fachabteilungen vorstellen, darunter auch das neues Notfall- und Intensivzentrum.

Danach ziehen die Fachabteilungen aus den anderen Standorten um. Am kommenden Freitag sollen die ersten Patienten im neuen Notfall- und Intensivzentrum behandelt werden.

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