Sauerland: Notfall Rettung hat sich verbessert
Veröffentlicht: Donnerstag, 18.07.2024 00:38
Der Hochsauerlandkreis arbeitet daran, dass die Versorgung im Notfall noch besser wird. Dabei wird er von "Mobilen Rettern" und "First Respondern" unterstützt

Der Hochsauerlandkreis hat bei einer Studie zur Notfall Rettung des SWR ganz gut abgeschnitten. Die Leitstelle setzt eine standardisierte Notrufabfrage ein und bei uns unterstützen First Responder und Mobile Retter den Rettungsdienst. Ein Qualitätsmanagement gibt es laut Studie im HSK aber nicht.
Im Durchschnitt ist ein ehrenamtlicher Mobiler Retter zum Beispiel bei einem Herzinfarkt in unter 4 Minuten vor Ort, zeigt die HSK-Statistik. Um die Wege des Rettungsdienstes zu verkürzen, baut der Kreis neuen Rettungswachen, u.a. in Brilon und Hallenberg.
Hier geht es zur SWR Studie zur Notfall Rettung in Deutschland:
Mobile Retter
Mithilfe der Smartphone-basierten Ersthelfer-Alarmierung werden medizinisch qualifizierte Ersthelfer*innen nach Wahl des Notrufs 112 durch die Leitstelle über die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Durch die örtliche Nähe können Mobile Retter oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten. Der Hochsauerlandkreis betreibt die Smartphone-basierte Ersthelfer-App "Mobile Retter" seit dem 01.10.2019. In dieser Zeit konnten 733 Einsätze absolviert werden. Durch diese habe sich die Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand verbessert, so ein Sprecher des Hochsauerlandkreises. .Hier seht ihr die Einsatzbilanz der mobilen Retter:
In einigen Orten im HSK braucht der Rettungsdienst zu lange
Die gutachterlich untersuchte Standortstruktur der Rettungswachen im HSK zeigt, dass einige Gebiete des Kreises nicht hinreichend schnell erreicht werden können. Das gesetzlich geforderte Ziel ist, dass die Hilfe in 90 Prozent der Fälle spätestens nach 12 Minuten eintrifft. Diese Hilfsfrist konnte zum Beispiel in den Ortsteilen Alme und Madfeld nicht erreicht werden. Durch eine Verlegung der Rettungswache Brilon an den östlichen Ortsrand kann dies verbessert werden, so der Kreis. Das ist ein Grund, warum in den kommenden Jahren bei uns neue Rettungswachen gebaut werden.
Hier sind neue Rettungswachen geplant
Der Bedarfsplan sieht den Neubau von sieben Rettungswachen und einem neuen gemeinsamen Notarztstandort für Brilon und Olsberg im östlichen HSK vor.
Hier entstehen die sieben neuen Rettungswachen
- Versorgungsgebiet Meschede: Industriegebiet Enste-Nord – Neubau einschließlich Notarztstation
- Versorgungsbereich Schmallenberg: Mündung B 236/ B 511 in Schmallenberg-Gleidorf
- Versorgungsbereich Zentrales Kreisgebiet: Neubau Nähe Kreuzungsbereich L 740/ L776 bei Schmallenberg-Gellinghausen
- Versorgungsbereich Brilon: Neubau am östlichen Ortsrand (Mündungsbereich B 7 / B251)
- Versorgungsbereich Winterberg: Neubau am nördlichen Ortsrand (Mündungsbereich B 480/ L 740) einschließlich Notarztstation
- Versorgungsbereich Medebach, Hallenberg und Medelon: ein Rettungswachen-Standort am östlichen Ortsrand der Kernstadt von Medebach und ein Rettungswachen-Standort am nördlichen Ortsrand der Kernstadt von Hallenberg.
Suche nach qualifiziertem Personal ist schwierig
Die personelle Soll-Konzeption für die vollständige Umsetzung des neuen Rettungsdienstbedarfsplans an den kreiseigenen Rettungswachen beläuft sich auf 160 Notfallsanitäter und 66 Rettungssanitäter. Aufgrund des wiederkehrenden Personalbedarfs im Rettungsdienst wird auf Ausschreibungsfristen verzichtet, so der HSK.
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Arbeitsmarktlage gestaltet es sich insgesamt schwierig, qualifiziertes Personal und hier insbesondere ausgebildete Notfallsanitäter/innen(NFS) zu gewinnen.
Stellenausschreibungen für rettungsdienstliches Personal (NFS und RS) sind dauerhaft auf der Karriereseite der Homepage des Hochsauerlandkreises veröffentlicht. Zudem sind die Stellenausschreibungen bei der Bundesagentur für Arbeit gelistet. Darüber hinaus werden die Stellenanzeigen regelmäßig auf den Social-Media-Kanälen des HSK veröffentlicht.
Anfang Juli konnte der Ausbildungsjahrgang 2021 der kreiseigenen Rettungsschule im Kaiserhaus Neheim die Ausbildung zum/zur NFS abschließen. Der HSK unterbreitet ihnen Angebote zur Übernahme in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse.