Sauerland: neue Börse für Jäger geplant

Geplante Jagdvermittlungsbörse will Jäger und Reviere zusammenbringen.

© Radio Sauerland

Immer mehr Sauerländer machen einen Jagdschein. Das Interesse an der Jagd nehme weiter zu, so die Sauerländerin Nicole Heitzig. Sie ist die Präsidentin des Landesjagdverbandes NRW. Viele Menschen würden sich dafür begeistern, in der Natur aktiv sein und Wildtiere zu beobachten.

Der Verband plant aktuell eine Jagdvermittlungsbörse. Die will junge Jäger und Revierbesitzer oder -pächter zusammenbringen. Für junge Jäger sei es oft nicht leicht, eine Einladung zur Jagd zu bekommen und auf der anderen Seite gebe es Reviere, in denen jeden Tag jemand an einer Fläche mit jungen Bäumen präsent sein sollte.

Jäger haben Verantwortung für den Naturschutz

Durch die Jagd sei man eng mit der Natur verbunden, so der Deutsche Jagdverband. Jägerinnen und Jäger benötigten umfangreiche Kenntnisse über Wildtiere und deren Lebensraum. Durch dieses Wissen trage die Jägerschaft eine besondere Verantwortung für den Naturschutz. Jagen heiße nicht nur, Tiere zu töten. Mit dem Jagdrecht ist rechtlich die „Pflicht zur Hege“ verbunden. Jäger seien verantwortlich für die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft und den Erhalt heimischer Wildtierbestände und ihrer Lebensräume. Sie haben zudem den gesetzlichen Auftrag, Wildschäden in Wald und Feld zu minimieren und bei der Prävention von Tierseuchen mitzuhelfen. Auch bei der Verhütung von Wildunfällen sind sie mit im Boot.

Immer mehr Interesse am Jagdschein

Die Jägerprüfung ist eine staatlich anerkannte Prüfung. Sie besteht aus Schießprüfung und einer schriftlichen und mündlichen Prüfung. Bewerber müssen mindestens 15 Jahre sein, ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis und eine geistige und körperliche Eignung mitbringen.

Ausgebildet wird zumeist in Abend-, Wochenend- und Intensivkursen. Die Inhalte der Ausbildung umfassen theoretische und praktische Themen rund um Wildbiologie, Jagdpraxis, Brauchtum, Waffenkunde, Wildbrethygiene und Jagdrecht, so der Jagdverband. Auch der sichere Umgang mit der Waffe und die Schießfertigkeit werden trainiert.

Jagd lerne man erst richtig in der Praxis. In den ersten drei Jahren nach der Prüfung wird man unabhängig vom Alter als „Jungjäger“ bezeichnet.

Aktuell haben noch mehr Männer als Frauen im HSK einen Jagdschein. Der Frauenanteil nimmt aber zu. Zuletzt hatten rund 4.400 Männer und etwa 600 Frauen im HSK einen Jagdschein.

Weitere Meldungen

skyline