Sauerland: Krankschreibungen auf hohem Niveau

Sauerländer fehlen krankheitsbedingt im Durchschnitt 25,5 Tage in ihrer Firma

© AOK Colourbox/hfr

Der Krankenstand im Hochsauerlandkreis bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach weist die Gesamtbilanz der Krankmeldungen bei den rund 50.000 bei der AOK versicherten Arbeitnehmenden für das Jahr 2024 im Hochsauerlandkreis einen Krankenstand von sieben Prozent auf - so wie im Jahr zuvor. Die Fehlzeiten im Hochsauerlandkreis liegen mit sieben Prozent unter dem Durchschnitt in Westfalen-Lippe von 7,1 Prozent.

Erkrankte Beschäftigte fehlten 25,5 Tage krankheitsbedingt in ihren Betrieben. Dabei dauerten 41,9 Prozent der Fehlzeiten länger als sechs Wochen. „Der häufigste Grund für eine Krankschreibung waren erneut die Atemwegserkrankungen mit mehr als einem Viertel aller Krankheitsfälle“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Die Fehlzeiten im Hochsauerlandkreis liegen mit sieben Prozent leicht unter dem Durchschnitt in Westfalen-Lippe von 7,1 Prozent.

Atemwegserkrankungen häufigster Grund für Krankschreibung

Ursache für den nach wie vor hohen Krankenstand war in erster Linie ein weiterer Anstieg bei den Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und anderen Erkältungskrankheiten, Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen lag 2024 mit 25,4 Prozent mit weitem Abstand an erster Stelle. „Die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen von Masken, regelmäßiges Lüften und die Nutzung von mobiler Arbeit haben sich schon während der Covid-19-Pandemie als gute Gegenmaßnahmen bewährt und sollten weiter angewendet werden, um den Krankenstand bei den Atemwegserkrankungen zu senken“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.  

Nach den Atemwegserkrankungen folgten die Muskel- und Skeletterkrankungen (14 Prozent), Verdauungserkrankungen (sieben Prozent) und Verletzungen mit einem Anteil von sechs Prozent an allen AU-Fällen.

Verarbeitendes Gewerbe mit höchstem Krankenstand

Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern im Hochsauerlandkreis im Jahr 2024 mit 8,2 Prozent im verarbeitenden Gewerbe zu beobachten. Der niedrigste Wert war in der Branche Land- und Forstwirtschaft mit 4,2 Prozent festzustellen.

Betriebliches Gesundheitsmanagment einführen

Schneider weist darauf hin, dass sich das Arbeitsleben in den letzten Jahren durch eine zunehmende Digitalisierung, dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel, Arbeitsverdichtung und Homeoffice deutlich verändert habe. „Die Arbeitswelt 4.0 hält Einzug in alle Branchen. Sie zeichnet sich durch eine zunehmende Digitalisierung und Globalisierung sowie durch einen Wandel der gesellschaftlichen Strukturen und Werte aus. Hier braucht es in den Unternehmen ein begleitendes betriebliches Gesundheitsmanagement. Das senkt Krankenstände und Fluktuation, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und führt so zu mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit“, so Schneider.

 

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