Sauerland: Insektenstiche

AOK warnt vor Gefahr durch Insektenstiche. Allein im vergangenen Jahr mussten über 1000 AOK-Versicherte deshalb behandelt werden.

© AOK NordWest

Insektenstiche können gefährlich sein. Nach einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest mussten allein im vergangenen Jahr 1.091 AOK-Versicherte im Hochsauerlandkreis wegen Insektenstichen ambulant behandelt werden. „Insektenstiche sind für die meisten Menschen harmlos. Gefährlich wird es jedoch, wenn der Körper allergische Reaktionen zeigt“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. Reagiert der Gestochene mit einem anaphylaktischen Schock, sollte unter der Nummer 112 schnellstmöglich der Notarzt verständigt werden. Übertrieben ist das keinesfalls: Allein in Deutschland sterben jährlich durchschnittlich 20 Menschen an einer anaphylaktischen Reaktion aufgrund einer Insektengift-Allergie. Es wird von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen, weil die Ursache Insektenstich nicht immer erkannt wird.

'Gefahr durch Infektion oder Allergie

Meist ist ein Stich von Mücken, Bienen und anderen Insekten harmlos: Die Einstichstelle sollte gekühlt werden. Manche setzen auf Hausmittel wie eine Quarkpackung oder das Einreiben mit einer Zwiebel. Bei starken Symptomen hilft ein Antihistaminikum oder eine cortisonhaltige Salbe aus der Apotheke.

Gefährlich kann ein Insektenstich werden, wenn etwa durch Kratzen, Bakterien in tiefere Schichten gelangen. Dann droht eine Infektion, die im Einzelfall sogar mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. Auf jeden Fall gilt: Wenn eine zunehmende und langanhaltende gerötete Schwellung auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden, so die AOK.

Bei Menschen mit einer Insektengiftallergie kann die allergische Reaktion gefährlich werden und zu einem anaphylaktischen Schock führen. Meist ausgelöst durch die Stiche von Bienen oder Wespen. Reaktionen wie kreisförmige Schwellungen, Rötungen und starker Juckreiz breiten sich in der Regel innerhalb von Sekunden aus. Auch Schweißausbrüche, Schwindel, Übelkeit und Herzrasen können auftreten. Gefährlich wird es, wenn Kreislaufreaktionen, asthmatische Beschwerden und Schwellungen in den oberen Atemwegen mit starker Luftnot und Bewusstlosigkeit hinzukommen. Dann ist ein anaphylaktischer Schock ein Notfall, der notfallärztliche Versorgung erfordert. Eine Insektengiftallergie kann im Extremfall zu einem Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand führen, so die Krankenkasse.

Besonders gefährlich sind Wespen- aber auch Bienenstiche im Mund- und Rachenraum. In einem solchen Fall sollte man umgehend zum Arzt gehen. Wenn möglich, sofort innerlich und äußerlich kühlen: mit kalten Umschlägen oder einem Kühlbeutel mit Eiswürfeln, der in ein Handtuch eingewickelt ist. Bei einem Stich im Mund hilft Eiswürfel lutschen, um eine Schwellung zu verhindern.

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