Sauerland: Hochheidetag in Willingen

Landschaft und Genuss auf der Hochheide zwischen Winterberg und Willingen: Wanderungen, Waldbaden, Heidelbeerkuchen und Bratwurst von den Bergheidelämmern

© Tourist-Information Willingen/Sabrinity

Geschichte(n) und kulinarische Genüsse rund um die Hochheiden: Auf dem Kahle Pön bei Willingen-Usseln findet am Sonntag, 13. August, der Hochheidetag statt. Besucher können den riesigen Teppich violett blühender Sträucher erleben und leckere Beeren probieren. Die Hochheide ist eine inzwischen selten gewordene Kulturlandschaft zwischen Winterberg und Willingen. Zu den Besonderheiten gehören einzelne, skurril gewachsene Bäume, seltene Gräser und Moose.

Geschichte der Hochheide

Vor hundert Jahren waren noch fast alle Berggipfel der Region mit Heide bedeckt. Sie entstanden durch die damalige landwirtschaftliche Nutzung. Die Menschen hatten die weitläufigen Buchenwälder, die ursprüngliche Vegetationsform der Region, gerodet. Sie brauchten das Holz für den Bau von Häusern und für den Bergbau. Auf den immer kahler werdenden Bergen weideten Kühe, Schafe und Ziegen, die aufkeimende Bäume und Sträucher fraßen. Zwergsträucher setzten sich durch. Sie wurden als Einstreu in den Ställen genutzt. „Plaggen“ bedeutet das Abtragen der Pflanzendecke bis in die obere Bodenschicht. So entstand nicht nur der Begriff „sich plagen“, sondern auch die durch menschlichen Eingriff und intensive Nutzung immer karger werdenden, sauren Böden und die weitläufigen Heideflächen – die Heimat für Besenheide, Heidelbeeren, Preiselbeeren, spezialisierte Moose und Farne.

Naturschutz auf der Hochheide

Der landwirtschaftliche Wandel verdrängte diese Art der Bewirtschaftung. Teils wurden Heideflächen aufgeforstet, teils wurden die Heiden sich selbst überlassen. Bäume und Sträucher überwucherten die Flächen und die Heidevegetation, und somit verschwand der Lebensraum für die typischen Pflanzen und Tiere nach und nach. Mitte des 20. Jahrhunderts waren nur noch einzelne, kleine Flächen vorhanden. Mit viel Aufwand kümmern sich heute Naturschützer um den Erhalt der inzwischen geschützten Landschaftsform. Schafherden beweiden die Heiden und helfen so bei der Erhaltung.

Genuss pur

Auf vielen Gipfeln rund um Willingen sind wieder größere und kleinere Heideflächen vorhanden. Und am Hochheidetag können Besucher die Heide in vielen Facetten erleben. Es gibt naturkundliche Führungen, Wanderungen und Waldbadetouren. Ein Lehrbienenstand, die „Rollenden Waldschule“ oder das Umweltbildungsmobil informieren. Kinder basteln Wollschafe.

Den Landschafts- und Naturgenuss ergänzen kulinarische Angebote. Die Graf Stolberg Hütte auf dem Kahle Pön serviert den Gästen Heidelbeer-Kuchen und Heidelbeer-Eis aus regionaler Produktion und Bratwurst von den Bergheidelämmern. In fast allen Willinger Cafés gibt es Waffeln mit Heidelbeeren oder Preiselbeeren. Wer mag, kann ein kleines Körbchen mitbringen und ein paar Beeren sammeln. Richtung Gipfelkreuz gibt es kleinere Flächen mit Beeren, alternativ auf dem Osterkopf, dem Orenberg oder dem Ettelsberg. Kreative Gerichte aus dem Fleisch der Bergheidelämmer gibt es zudem in Göbels Landhotel, Romantik Hotel Stryckhaus und dem Bavaria Stadl.


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