Sauerland: Gewaltprävention im Dienst

Auch im Sauerland werden Einsatzkräfte und Angestellte im öffentliche Dienst Opfer von Übergriffen. Verschiedene Kampagnen wollen was dagegen tun.

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129-mal wurden im vergangenen Jahr laut Kriminalstatistik im Hochsauerlandkreis Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter während ihrer Tätigkeit angegriffen. Die Zahl war damit höher als in den Jahren vor und während Corona. Auch wenn der Kreis im landesweiten Vergleich nicht so große Probleme mit solchen Angriffen habe, beobachte man die Entwicklung sehr genau, so Kreisbrandmeister Bernd Krause. Es dürfe nicht sein, dass z.B. Feuerwehrleute sich fragen müssten, ob sie überhaupt noch ausrücken wollen.

Kampagne „#GewaltAngehen“

Um etwas gegen Übergriffe auf Einsatzkräfte zu tun, ist in dieser Woche die bundesweite Kampagne „#GewaltAngehen“ gestartet – initiiert von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGVU). Gewalt gegen Einsatzkräfte betreffe uns alle, heißt es von der DGVU, denn Menschen, die anderen zu Hilfe eilen, verdienten Respekt und Dankbarkeit. Wer sie angreife, greife den Zusammenhalt unserer Gesellschaft an.

Die Kampagne soll zudem Tipps geben, was Betroffene und Außenstehende in solchen Fällen tun können:

  • Arbeitgebende und Führungskräfte, indem sie Gewalt als Risiko bei der Arbeit oder im Einsatz ernst nehmen und Gegenmaßnahmen ergreifen
  • Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige, indem sie ihren Führungskräften Gewaltvorfälle melden
  • Bildungseinrichtungen, indem sie Angebote zur Gewaltprävention in ihren Alltag integrieren
  • aber auch Menschen, die zufällig Zeugin oder Zeuge von Gewalt werden, indem sie die Polizei rufen.

Netzwerk „#SicherImDienst“

Ebenfalls etwas gegen Gewalt bei der Arbeit will das NRW-weite Netzwerk "#SicherImDienst" tun, zu dem auch der Hochsauerlandkreis sowie die Städte Arnsberg, Olsberg und Schmallenberg gehören. Es soll Betroffenen helfen, Angriffe und Bedrohungen zu verarbeiten. Darüber hinaus will es beratend zur Seite stehen. Auch bietet das Netzwerk Mitarbeitern im Rettungsdienst, im Jobcenter oder auch Politikern konkrete Trainings- und Schulungsmaßnahmen, um mit Bedrohungen und Beleidigungen umzugehen. Jeder vierte Beschäftigte im öffentlichen Dienst hat schon Beleidigungen, Pöbeleien und Bedrohungen erlebt. Das hatte eine Untersuchung gezeigt, die Mitte vergangenen Jahres von Bundesinnenministerin Nancy Faser vorgestellt worden war.

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