Sauerland: Balkonkraftwerke stark gefragt

Die sogenannten Balkonkraftwerke sind weiterhin stark im Sauerland gefragt. Viele Sauerländer Städte und Gemeinden unterstützen den Ausbau von den kleinen mobilen Photovoltaikanlagen. Bei einigen Kommunen sind die Fördergelder bereits restlos aufgebraucht.

Mit den Balkonkraftwerken können Sauerländer einen Teil ihres eigenen Energiebedarfs decken. Genau deswegen sind diese auch so gefragt, heißt es vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW. Über 42.000 Stecker-Solaranlagen, auf die etwa vier Prozent der neu installierten Leistung im Jahr 2023 entfallen, haben landesweit im ersten Halbjahr erstmals Solarstrom erzeugt. „Das ist eine wirklich erfreuliche Entwicklung. Für viele Haushalte sind diese Mini-Solaranlagen ein Testballon, oft erfolgt danach der Kauf einer größeren Photovoltaikanlage.“, so der LEE-NRW Vorsitzende Hans-Josef Vogel. Im Hochsauerlandkreis wird der Ausbau auch finanziell unterstützt. Sauerländer können also Fördergelder für eine neue Anlage beantragen.

Meschede

Mescheder können aktuell immer noch Förderanträge für ihr neues Balkonkraftwerk stellen. Rund 44.000 Euro der Fördermittel stehen der Stadt noch zur Verfügung, so ein Sprecher der Stadt Meschede. In der Stadt Meschede sind im Jahr 2023 368 Anträge auf eine Förderung eingegangen. Davon wurden 318 (298 Balkonkraftwerke und 20 Stromspeicher) bewilligt. Im Jahr 2024 sind bisher 74 Anträge eingegangen. Von den 65 Bewilligungen entfallen 58 auf Balkonkraftwerke und 7 Stromspeicher, so die Stadt. Die Interesse an der finanziellen Förderung sei aber weiterhin groß, so Jörg Fröhling, Sprecher der Stadt Meschede. Ob es auch im nächsten Jahr eine Förderung für Balkonkraftwerke gibt, kann aber aktuell noch nicht gesagt werden. "Das ist eine Entscheidung, welche der Stadtrat im Rahmen der Haushaltsberatungen treffen muss", so Fröhling.

Olsberg

Auch in Olsberg stehen gerade noch Fördermittel zur Verfügung. Rund 5.000 Euro sind im noch im Fördertopf, heißt es von der Stadt. Das Förderprogramm ist in Olsberg stark gefragt. Dort wurden in den Jahren 2022 und 2023 482 Balkonkraftwerke gefördert. In diesem Jahr sind bislang 166 Anträge eingegangen, so die Stadt. Ob es im nächsten Jahr Geld für das eigene kleine Solarmodul geben wird, entscheidet der Stadtrat. Der Nutzen für den Klimaschutz sei bisher aber groß: Rund 593.700 Kilowattstunden Energie erzeugen - rein rechnerisch - die 2022 und 2023 durch die Stadt Olsberg geförderten Balkonkraftwerke bislang. "Auch wer – zum Beispiel als Mieter – keine eigene Dachfläche zur Verfügung hat, kann mit einem Balkonkraftwerk Strom „aus der Kraft der Sonne“ erzeugen – und etwas für den Klimaschutz und den eigenen Geldbeutel tun.", so Jörg Fröhling.

Brilon

In Brilon sind die Fördermittel für Balkonkraftwerke bereits restlos aufgebraucht. Das hat die Stadt auf Radio Sauerland Nachfrage bestätigt. Im Juni 2023 wurde für das Jahr 2023 eine Förderung von insgesamt 500 Anlagen beschlossen. 200 Euro gab es pro Anlage maximal. Nach Bekanntwerden der Förderung im Juni 2023 gab es einen regelrechten Ansturm auf die Förderung, so die Stadt Brilon. Bis Ende August 2023 (also etwa 2 Monate nach Start der Förderung) waren bereits ca. 400 Anträge eingegangen, danach pendelte sich die Nachfrage ein, sodass die verbleibenden 100 Förderungen bis zum Ende des Jahres ausreichten, bestätigt eine Sprecherin. Mit dem Haushalt für dieses Jahr wurde die Förderung von weiteren 125 Anlagen beschlossen. Dieses Kontingent war Mitte April 2024 aufgebraucht, so die Stadt. Mit der Förderung von Balkonkraftwerken möchte die Stadt Brilon einerseits einen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten. Andererseits soll es aber auch Personen, denen die Beschaffung eines solchen Balkonkraftwerks aus finanzieller Sicht schwerfällt, unterstützen ihre Stromkosten zu senken, heißt es von der Stadt.

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