Sauerländer Friseure sorgen sich um Existenz

Auch die Friseure im Hochsauerlandkreis werden vom harten Lockdown getroffen.

© Bastian Haumann/FUNKE Foto Services

Ab heute gilt im Sauerland der harte Lockdown. Neben vielen Geschäften trifft das auch Dienstleister, etwa Friseure, die ebenfalls schließen müssen. Einige Betriebe fürchten deshalb um ihre Existenz, heißt es von der Arnsberger Friseur Innung. Man hätte sich außerdem gewünscht, dass der Lockdown weniger kurzfristig kommt. So habe man kaum Zeit, die bereits ausgemachten Termine abzuarbeiten. Viele Friseure zwischen Sundern, Meschede und Marsberg haben deshalb in den vergangenen Tagen viel länger gearbeitet als sonst.

Sauerländer haben Verständnis für komplizierte Situation

Der Winterberger und Schmallenberger Friseur Brieden beispielsweise hatte deshalb schon ab 6 Uhr morgens mit offenem Ende auf. Aufgrund der kurzfristigen Entscheidung sei der Aufwand nun sehr hoch gewesen. Ähnliches berichtet die Arnsberger Friseurin Petra Müller. Sie habe in ihrem Salon alles versucht, um jeden Kunden noch bedienen zu können. Alle zufriedenzustellen sei aber nicht möglich. Müller, stellvertretende Obermeisterin bei der Arnsberger Friseur Innung, hätte sich gewünscht, dass die Friseure zumindest den Rest der Woche Zeit bekommen, um die restlichen Termine abzuarbeiten. Positiv sei aber, dass die Kunden allesamt großes Verständnis für die schwierige Situation haben, so Müller. Das bestätigt auch der Winterberger Friseur Ulrich Brieden, Obermeister bei der Friseur Innung Meschede/Brilon. Er sei natürlich traurig, erneut schließen zu müssen. Andererseits sei es nachvollziehbar, dass bei einem harten Lockdown, der so gut wie alle anderen Bereiche auch betrifft, auch die Friseure zumachen müssen. Zum Teil gibt es auch in der Innung Meschede/Brilon Betriebe, die sich Sorgen um ihre Zukunft machen. Zwar gebe es Mittel wie die Kurzarbeit, die Fixkosten beispielswiese für den Salon bleiben aber.

Kreative Sauerländer Friseure

Manche Friseure versuchen auch, den Lockdown kreativ zu nutzen: Der Neheimer Salon Willi Hartwig will etwa auf Anfrage Haarpflegeprodukte zu den Kunden nach Hause liefern, beim Esloher Friseur Schulte kann man sich Produkte und Gutscheine nach Terminabsprache abholen.

Handel befürchtet Pleitewelle im Sauerland

Auch andere Dienstleister und Ladenbesitzer stehen aufgrund des harten Lockdowns teilweise vor dem Nichts. Anders als noch beim ersten harten Lockdown im Frühjahr müssen dieses Mal etwa auch Baumärkte schließen. Der Sauerländer Handelsverband erwatet durch den Lockdown generell große Probleme. In den Innenstädten könnte eine Pleitewelle drohen. Viele Geschäfte im Sauerland hatten deshalb am Montag und Dienstag nochmal besonders lange geöffnet, um wenigstens einen kleinen Endspurt vor der Schließung hinlegen zu können. Außerdem würden immer mehr Geschäfte im Hochsauerlandkreis einen Online-Shop eröffnen, um trotz Lockdown mit den Kunden Kontakt halten und Produkte verkaufen zu können, so der Handelsverband.

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