Sauerländer Bahnstrecke bei Brilon-Wald gesperrt
Veröffentlicht: Freitag, 20.06.2025 06:15
Sauerländer Bahnpendler müssen ab morgen zwischen Bestwig und Brilon-Wald in den Bus umsteigen. Dort fährt bis zum 21. September nur noch der Schienenersatzverkehr. Grund sind Arbeiten am Elleringhauser Tunnel.

Betroffen davon sind die Linien RE 17 zwischen Hagen Hbf und Warburg und RE 57 zwischen Dortmund und Winterberg bzw. Warburg. Der neue Start- und Zielbahnhof der Linie RE 17 Richtung Warburg ist Brilon Stadt. Ersatzbusse sind dann zwischen Brilon Wald und Bestwig unterwegs. Für die Linie RE 57 werden Busse zwischen Brilon Wald und Bigge eingesetzt. Außerdem seien zusätzliche Busse für den Schülerverkehr zwischen Olsberg und Meschede eingeplant, heißt es von der Bahn. Die Arbeiten am Elleringhauser Tunnel sind bereits seit mehreren Jahren in vollem Gange. Anfang 2025 wurde ein 120 Tonnen schweres Tunnelaufweitungssystem installiert. Seit Februar wird die Innenschale des alten Tunnels abgetragen und durch eine neue Konstruktion ersetzt. Während der Vollsperrung der Strecke sollen die Maßnahmen weiter ausgebaut werden.
Insgesamt investiert die Bahn über 14 Millionen Euro in die Ausbaumaßnahmen an der Sauerländer Schiene. Bereits im Mai hat die Deutsche Bahn mit der Erneuerung von Gleisen und Weichen begonnen. In Neheim-Hüsten wurden fünf Weichen und 800 Meter Gleis ausgetauscht. In Arnsberg sind vier Weichen und ein Kilometer Gleis erneuert worden. Insgesamt sind über 3.000 Schwellen und 6.000 Tonnen Schotter ersetzt worden.
Weitere Informationen zu möglichen Zugausfällen und Baumaßnahmen sind unter bahn.de/service/fahrplaene und zuginfo.nrw abrufbar.
Ausblick auf die zweite Jahreshälfte
Auch in der zweiten Jahreshälfte wird die DB die Infrastruktur vom Ruhrgebiet über das Sauerland bis nach Westfalen weiter sanieren. Ab August sind Arbeiten in Hagen sowie auf den Strecken zwischen Warburg und Scherfede, Arnsberg und Bestwig, und zwischen Messinghausen und Warburg geplant.
Fertigstellung des Elleringhauser Tunnels verzögert sich erheblich
Der Elleringhauser Tunnel soll erst im Jahr 2029 wieder voll befahrbar sein. Damit liegt die Bahn drei Jahre hinter ihrem ursprünglichen Fertigstellungstermin. Auf Sauerländer Bahnpendler kommen deswegen weitere Vollsperrungen des Tunnels zu. 2028 soll die Strecke zwischen Bestwig und Brilon-Wald erneut dicht gemacht werden, so die Bahn. Die Bahn musste aufgrund einer baulichen Fehleinschätzung die geplante Fertigstellung nach hinten legen. Das ursprüngliche Sanierungskonzept ist nicht umsetzbar, heißt es. Bedeutet: Mehr Steine müssen aus dem alten Tunnel entfernt werden als gedacht. Damit soll die Tragfähigkeit des Tunnels garantiert werden, so Norbert Paprotny, Leiter der Abteilung Tunnel NRW. Das angewendete Verfahren beim Tunnelneubau heißt "Pilgerschrittverfahren" und wird so nur im Elleringhauser Tunnel umgesetzt. Seit Baubeginn 2022 wurden im Elleringhauser Tunnel Gleisanlagen erneuert, Hangsicherungsmaßnahmen durchgeführt und Tunnelanker befestigt.