Psychische Gesundheit im Hochsauerlandkreis

Die ambulante psychatrische Versorgung ist im westlichen Hochsauerlandkreis besser als im östlichen.

© Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Wie gut ist es um die psychische Gesundheit der Sauerländer Bevölkerung bestellt? Welches sind die häufigsten Diagnosen? Wieviel Unterstützung gibt es für psychisch Kranke im Hochsauerlandkreis? Der Kreis hat dem Kreisgesundheitsausschuss dazu jetzt einen Bericht vorgelegt. Analysiert worden sind u.a. die stationären Behandlungen. Es zeigt sich, dass diese meist auf psychotrope Substanzen wie Alkohol oder Drogen zurückzuführen sind, wobei deutlich mehr Männer als Frauen betroffen sind. Die zweithäufigste Ursache für stationäre Behandlungen sind affektive Störungen, zu denen auch Depressionen gehören, wobei hier etwas mehr Frauen als Männer betroffen sind. Im HSK gibt es im NRW-weiten Vergleich aber weniger Depressionsfälle, die stationär behandelt werden.  

Im Westen mehr Angebote

Bei der Analyse der ambulanten Versorgung im Kreisgebiet fällt auf, dass sich die meisten Anbieter im westlichen Teil konzentrieren, während die Versorgung im östlichen Teil abzunehmen scheint. Dabei sind jedoch die Einwohnerzahlen in den jeweiligen Gebieten zu berücksichtigen. So unterscheidet sich die Zahl der Einwohner pro Psychotherapeut kaum. Eine Ausnahme bildet Schmallenberg mit ca. 4.000 Einwohnern pro Psychotherapeut im Vergleich zu den anderen Kommunen mit ca. 5.000. Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2022. Insgesamt ist die Anzahl der Psychotherapeuten im HSK seit 2013 stabil geblieben, wobei die Anzahl der ärztlichen Psychotherapeuten zwischen 2013 und 2021 von 15 auf 7 gesunken ist. Mit rund 5000 Einwohnern pro Psychotherapeut im Jahr 2021 liegt der HSK über dem NRW-Schnitt von knapp 3270 Einwohnern. Die stationäre psychiatrische Versorgung im HSK wird durch das St. Johannes-Hospital Neheim, das zum Klinikum Hochsauerland gehört, und die LWL-Klinik Marsberg sichergestellt. Das St. Johannes-Hospital Neheim versorgt insbesondere den Raum Arnsberg und Sundern, während das LWL-Klinikum den Rest des Kreisgebietes abdeckt. 

Viele Einsätze wegen Alkohol

Die meisten Rettungsdiensteinsätze im Jahr 2022 im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen erfolgten aufgrund von Intoxikationen, wobei Alkohol die häufigste Ursache war. Neben den psychiatrischen Kliniken gibt es im Kreisgebiet vier Rehabilitationseinrichtungen, die auf die Behandlung psychischer Erkrankungen spezialisiert sind. Neben der ambulanten und stationären Versorgung gibt es eine Vielzahl von Beratungs- und Unterstützungsangeboten verschiedener Träger. Dazu gehören z.B. der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi) und die Fachstelle Alter-Pflege-Behinderung, beide im Gesundheitsamt angesiedelt, sowie Sucht- und Drogenberatungsstellen, Kontakt- und Beratungsstellen, Selbsthilfeangebote, ambulante psychiatrische Pflege und ambulant betreutes Wohnen für psychisch Kranke.

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