Olsberg: Sonderrat zu Windkraft

Olsberger Rat steht Windkraft überwiegend positiv gegenüber, Kritik an Plänen in Brilon-Altenbüren.

Die Olsberger Politik steht der Windkraft grundsätzlich positiv gegenüber. In der Sonderratssitzung zur Windkraft wurden mehrere Projekte für neue Windräder abgesegnet. Es geht um Flächen bei Antfeld, Assinghausen Esshoff und Grimlinghausen. Dort sollen über Bürgerenergiegesellschaften auch Olsberger von den Erträgen profitieren können.

4 Verfahren auf der Tagesordnung

Vier Genehmigungsverfahren für Windkraft-Projekte standen auf der Tagesordnung. Der Hochsauerlandkreis als Genehmigungsbehörde befragt die Stadt Olsberg nach ihrem so genannten „gemeindlichen Einvernehmen“ zu den Vorhaben.

Die Waldgenossenschaft-Forstinteressenten Antfeld will nördlich von Antfeld einen Windpark mit vier 246 Meter hohen Anlagen errichten. Ein Windrad läge dabei außerhalb eines für Windkraft vorgesehenen Bereiches. Die Forstinteressenten selbst sehen das Projekt als eine Zwischennutzung für Waldflächen an, die durch den Orkan Kyrill sowie die Borkenkäfer-Plage in Mitleidenschaft gezogen worden sind, heißt es. Über eine Bürgerenergiegesellschaft könnte die Öffentlichkeit beteiligt werden. Da es keine rechtlichen Bedenken gegen das Projekt gibt und auch die vierte Anlage direkt an die geplanten Windkraft-Flächen des Regionalplan-Vorentwurfs angrenzt, beschlossen die Ratsmitglieder einstimmig, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen, heißt es.


Ähnliche Voraussetzungen gibt es für die Windpark-Pläne der Firma BayWa r.e. Wind. Sie will am Heidkopf bei Assinghausen vier Windräder mit einer Gesamthöhe von 198 Meter Höhe bauen. Hier hat es bereits einen positiven Vorbescheid des HSK gegeben. Auch hier befindet sich ein Windrad knapp außerhalb der Zone, die im Regionalplan-Vorentwurf für die Windkraft vorgesehen ist. Nach Fertigstellung soll eine Bürgerenergiegesellschaft den Windpark übernehmen. Gemäß den rechtlichen Vorgaben seien auch bis zu 98.000 Euro jährlich für die Stadt Olsberg zu erwarten – 0,2 Cent je eingespeister Kilowattstunde Strom. Für den geplanten Windpark gibt es seit Ende Februar einen positiven Vorbescheid der Bezirksregierung. Bei drei Gegenstimmen und drei Enthaltungen beschloss der Stadtrat, auf eine Anregung auf Zurückstellung des vierten Windrades zu verzichten.


Die Firma Juwi will einen Windpark „Antfeld-Plackweg“ nördlich von Antfeld und den Orten Esshoff und Grimlinghausen bauen. Zehn Windräder mit einer Gesamthöhe von 250 Metern sollen dort errichtet werden. Problem, so die Stadt ist, dass die dafür vorgesehene Fläche komplett außerhalb der für Windräder vorgegebenen Bereiche liegt. Bei fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung folgte der Stadtrat mehrheitlich dem CDU-Vorschlag, bei der Bezirksregierung anzuregen, den HSK zu einer Zurückstellung des Vorhabens anzuweisen.

Kritik an Projekt in Brilon

Scharfe Kritik übte Bürgermeister Wolfgang Fischer an den Plänen der Firma PHILMA Ventus Service GmbH & Co. KG – einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Brilon -, auf Briloner Stadtgebiet bei Altenbüren zwei 266,50 Meter hohe Windräder zu errichten. Durch die Lärmimmissionen dieser Windräder sei nicht ausgeschlossen, dass ein – mögliches – Gewerbegebiet Antfeld-Altenbüren beeinträchtigt oder gar unmöglich gemacht werde.

Eigentlich wollten die Städte Olsberg und Brilon dieses Gewerbegebiet gemeinsam entwickeln – „wir fühlen uns an dieser Stelle schon gelinkt“, so Wolfgang Fischer: „So geht man miteinander nicht um.“

Hubertus Schulte, Leiter des Fachbreiches Bauen und Stadtentwicklung, sah angesichts der geringen Abstände der geplanten Windräder zum Bereich des möglichen Gewerbegebietes und einem benachbarten Aussiedlerhof Folgen für die Nutzung von Gewerbeflächen.

Der Stadtrat beschloss einstimmig, den Hochsauerlandkreis auf die Problematik der geplanten Gewerbegebietsausweisung hinzuweisen und eine Stellungnahme zur Immissionsproblematik abzugeben. Welche Auswirkungen die Beschlüsse des Stadtrates auf die Genehmigungsverfahren beim Hochsauerlandkreis haben werden, sei offen, so die Stadt Olsberg.

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