Neues Funknetz wird in Arnsberg und Sundern getestet
Veröffentlicht: Freitag, 27.09.2024 00:09
Das Netz soll besonders sicher sein und auch an Orten genutzt werden, wo andere Kommunikationsmittel oft versagen.

Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Das untersucht das Unternehmen Westenergie seit knapp einem Jahr in der smarten Energieregion Arnsberg und Sundern. Dort wird getestet, wie sich eine erhöhte Nutzung von erneuerbaren Energien u.a. auf die Stromverteilung auswirkt. Ein zentraler Punkt dabei ist die Digitalisierung der Stromnetze. Diese machen die bessere Verteilung des Stroms möglich. So kann Strom dort ankommen, wo er auch wirklich gebraucht wird. Außerdem können neue Wärmepumpen und Ladesäulen für E-Autos leichter ins Stromnetz integriert werden. Sogar Stromausfälle können frühzeitig von dem modernen Stromnetz erkannt werden.
Sicheres Netzwerk für mehr Datenverkehr
Einige Verteilerpunkte schließt die Westenergie nun an das sog. 450-MHz-Funknetz an. Das ist vor allem für Betreiber kritischer Infrastrukturen wichtig, da es als besonders sicher gilt. Es funktioniert unabhängig vom konventionellen Mobilfunknetz auch bei Versorgungsunterbrechungen bis zu 72 Stunden, hat eine hohe Gebäudedurchdringung und ermöglicht eine stabile Kommunikation unter schwierigen Bedingungen, wie beispielsweise in Kellern. Darüber hinaus erlaubt ein Priorisierungsmechanismus eine Vorrangschaltung für sehr wichtigen Datenverkehr.
Stefan Küppers, Technik-Vorstand der Westenergie AG, betonte: „Wir investieren massiv in die Modernisierung und den Ausbau der Stromnetze sowie in neue Technologien wie die 450-MHz-Frequenz. Die Digitalisierung der Stromnetze auch mit Hilfe einer sicheren Kommunikation ist dringend notwendig, denn die Anforderungen werden immer vielschichtiger.“ In Deutschland speisen mehr als 95 Prozent der Anlagen zur erneuerbaren Energieerzeugung ihren Strom in die Verteilnetze ein. Gleichzeitig steigt die Zahl von Elektroautos, Wärmepumpen und Klimaanlagen stetig. „Damit die erzeugte Energie überall eingespeist, aber auch entnommen werden kann, ohne die Stabilität des Netzes zu gefährden, müssen wir in der Netzsteuerung schnell und effizient reagieren. Je mehr Daten uns dazu vorliegen, umso besser können wir je nach Situation entscheiden und das Netz auf die zukünftigen Herausforderungen ausrichten“, führte Küppers weiter aus.
Testregion für ganz Deutschland
Die smarte Energieregion Arnsberg und Sundern im Sauerland ist Teil des Projektes E.ON Lab; Westenergie gehört zum E.ON-Konzern. Im E.ON Lab geht es um eine gesamtheitliche Betrachtung des Energiesystems: von der Smartifizierung und Digitalisierung der Mittel- und Niederspannungsnetze, beispielsweise durch den Einsatz digitaler Ortsnetzstationen, intelligenter Messsysteme und smarter Umspannwerke, sowie die Entwicklung digitaler Anwendungen für Netzplanung und Installation, bis hin zu innovativen Anwendungen im privaten Bereich. Gerade das Zusammenspiel von intelligenten Netzen und nachhaltigen Energielösungen ist ein entscheidender Baustein für das Gelingen der Energiewende. Genau dies erprobt E.ON im Zuge des E.ON Labs und demonstriert dabei Machbarkeit, Nutzen und Skalierbarkeit. Das Projekt zeigt damit schon heute, wie die Energiewelt der Zukunft in einigen Jahren flächendeckend in ganz Deutschland aussehen wird.