Neheim: Aktion der IG Metall
Veröffentlicht: Mittwoch, 30.10.2024 16:03
Rund 50 Betriebsräte aus Metall- und Elektrofirmen haben in der laufenden Tarifrunde ihren Forderungen beim Unternehmensverband in Neheim Nachdruck verliehen.

Aktionstag der IG Metall heute in Neheim. Betriebsräte aus Metall- und Elektrofirmen haben heute in Neheim ihrem Ärger über die aus ihrer Sicht schleppenden Tarifverhandlungen Luft gemacht. Vertreter aus rund 20 Betrieben aus den Bereichen der IG Metall-Geschäftsstellen Arnsberg und Unna haben lautstark beim Unternehmensverband noch einmal ihre Forderungen deutlich gemacht. Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld und 170 Euro für Auszubildende. Die Betriebsräte haben Riesen-Postkarten mit vielen Unterschriften der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übergeben. Sie halten die Lohnforderung für gerechtfertigt.
Lohnforderung verteidigt
Carmen Schwarz, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Arnsberg hat ausführlich die Lohnforderung in Höhe von 7 Prozent verteidigt. Die Forderung orientiere sich an den Geschäftsergebnissen der Unternehmen, die in einer wirtschaftlich zufriedenstellenden Lage seien. Es gebe Firmen, denen es hervorragend gehe, es gebe Firmen, denen es aktuell normal gehe und es gebe Firmen, die vor großen Herausforderungen stünden, so die Gewerkschafterin. Den Beschäftigten stehe ein kräftiges Lohnplus zu, damit sie die allgemein gestiegenen Kosten bezahlen können.
Hohe Gewerkschaftsforderung kritisiert
Die Arbeitgeber haben ein deutlich geringeres Angebot vorgelegt und verweisen auf die schwierige wirtschaftliche Lage. Dr. Volker Verch, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte und Mitglied der kleinen Tarifkommission für NRW betonte: „Unsere Unternehmen befinden sich gegenwärtig in einer unsicheren, kritischen Situation. Die meisten Betriebe schauen auch skeptisch in das nächste Jahr und die weitere Entwicklung ist mehr als ungewiss. Das wissen auch die Beschäftigen. Daher muss nun alles dafür getan werden, gemeinsam als Tarifpartner verlässliche und tragfähige Lösungen zu finden. Die Tarifpolitik muss dazu beitragen, Beschäftigung zu sichern, den Standort zu stärken, Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu verbessern."
Warnstreiks angekündigt
Die Gewerkschaft droht mit Warnstreiks auch bei uns im HSK. Die Arbeitgeber halten Warnstreiks für das völlig falsche Signal. "Damit vergibt die IG Metall die Chance, die Verhandlungen in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen", so Verch. Eine Eskalation über Warnstreiks sei der falsche Weg. "Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft ein Angebot gemacht, das fair und wertschätzend für die Beschäftigten ist und auf dessen Grundlage zügig eine tragfähige Lösung der laufenden Tarifrunde herbeigeführt werden kann. Daher erwarten wir, dass sich die IG Metall in den Verhandlungen nun konstruktiv zeigt.", so Verch weiter.
Morgen (31.10.24) werden die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Dann soll es vor allem um die Vergütung für Auszubildende gehen. Die Gewerkschaft fordert 170 Euro mehr für Azubis.