Milch direkt vom Hof ist Trend

Sauerländer Milchbauern haben trotz Umsatzplus Sorgen

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Die sauerländer Milchbauern haben seit Beginn der Coronakrise mehr Milch verkauft. „Die Produktion hat im Vergleich zum Vorjahr um gut 3% zugenommen,“ so Rudolf Schmidt, Geschäftsführer von „Milch NRW“, „Milch ist ähnlich wie Toilettenpapier regelrecht gehortet worden“. Der Milchpreis von 32 Cent pro Liter ist dadurch stabil geblieben, reicht aber nicht aus. „Die Produktionskosten für unsere Milch liegen wesentlich höher“, sagt Michael Erves, Sprecher des Bundes der Milchviehhalter im HSK, „die Energiekosten werden immer höher, und wegen der Dürren der letzten Jahre reicht bei vielen Milchbauern im HSK das angepflanzte Grünfutter nicht. Deshalb müssen viele teures Futter zukaufen. Das treibt die Unkosten in die Höhe.“

Hofläden haben Hochkonjunktur

Seit der Coronakrise legen auch die Sauerländer wieder mehr Wert auf frische Produkte aus der Region. „Der Verkauf von Milch in Hofläden oder von der Milchtankstelle hat seit März deutlich zugenommen“, sagt Michael Erves. Was die Milchbauern auch positiv stimmt: es waren viele Neukunden dabei. Allerdings befürchtet Rudolf Schmidt von „Milch NRW“ trotzdem eine konjunkturelle Abschwächung des Milchmarktes. „Wir sind zwar bisher relativ gut durch die Coronakrise gekommen, aber wir sehen uns großen Herausforderungen gegenüber!“

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