Meschede: Infostand der Drogenberatung

Heute ist der Gedenktag für Drogentote, Caritas Brilon hat Infostand in Meschede.

© CARITAS BRILON / SANDRA WAMERS

Heute wird bundesweit der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende begangen. In vielen Städten finden Aktionen und stille Gedenkmomente statt. Auch im Hochsauerlandkreis wird ein öffentliches Zeichen gesetzt. In Kooperation mit dem Hochsauerlandkreis und dem Netzwerk JES NRW (Abkürzung für „Junkies, Ehemalige und Substituierte“) nimmt die Caritas Sucht- und Drogenberatung mit einem Informationsstand in Meschede an der bundesweiten Aktionsreihe teil. Von 10:30 bis 13:30 Uhr sind Expertinnen in der Mescheder Fußgängerzone in der Nähe des Bronzereliefs und informieren über Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort. Am Infostand wird auch eine Vertreterin des Netzwerks JES NRW teilnehmen. JES steht für „Junkies, Ehemalige und Substituierte“. Das bundesweite Netzwerk engagiert sich seit Jahren für die Rechte und Lebensbedingungen drogengebrauchender Menschen.

Der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende wird seit über 25 Jahren begangen. Er erinnert an die sogenannten „Drogentoten“, aber auch an die Notwendigkeit, präventive, akzeptierende und lebensrettende Maßnahmen zu stärken und auszubauen. Im Mittelpunkt stehen Information, Beratung und Solidarität mit Betroffenen und Angehörigen.

Überdosierung oder der Tod durch Langzeitfolgen

Der Gedenktag steht unter dem Motto: „Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen“. Damit soll gezeigt werden: Eine Überdosierung oder der Tod durch Langzeitfolgen von Drogen wie HIV oder Hepatitis kann jede und jeden treffen – nicht nur die Konsumierenden selbst, sondern auch ihre Eltern, Partnerinnen und Partner, Kinder, Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn.

Durchschnittsalter der Drogentoten

Laut dem Jahrbuch Sucht 2025 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wurden im Jahr 2023 bundesweit 2.227 drogenbedingte Todesfälle erfasst – darunter 1.844 Männer und 383 Frauen. Hauptursache war der Konsum von Heroin mit 712 Todesfällen. Zudem stiegen die Zahlen im Zusammenhang mit Kokain und Crack deutlich an. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 41 Jahren.

Suchtberatung im HSK

Im Hochsauerlandkreis betreute die Sucht- und Drogenberatung der Caritas Brilon 2024 insgesamt 558 Ratsuchende – davon 382 Männer und 176 Frauen. „Von den 558 Ratsuchenden haben 520 Menschen wegen eigener Konsumerfahrungen u.a. mit Alkohol, Cannabis, illegalen Drogen Beratung in Anspruch genommen“, so Sabine Becker. „38 Angehörige suchten unsere Hilfe, um Unterstützung im Umgang mit konsumierenden Familienmitgliedern zu finden.“

Die Caritas-Suchtberatung ist im gesamten Hochsauerlandkreis aktiv – mit Ausnahme von Arnsberg und Sundern. Die Beratung ist kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch auch anonym möglich – in Brilon sowie an weiteren Standorten in Meschede, Winterberg, Marsberg, Bad Fredeburg und Eslohe.

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