Mehr Windkraft fürs Sauerland
Veröffentlicht: Donnerstag, 10.08.2023 00:00
Landesregierung will Windenergie schnell ausbauen. Sauerländer Kommunen legen weitere Flächen für Windkraftanlagen fest.
Auch bei uns im Sauerland soll mehr Windenergie genutzt werden. Aktuell beschäftigen sich die Städte und Gemeinde damit, auf welchen Flächen aus ihrer Sicht Windkraftanlagen entstehen könnten. Die Stadt Meschede zum Beispiel hat insgesamt rund 20 Teilflächen festgelegt, die für Windkraftanlagen geeignet sind. Dazu gehören u.a. geschädigte Waldflächen an der B 55 bei Eversberg, Flächen in Freienohl und rund um Remblinghausen. Der Stadtrat will heute beschließen, die Pläne noch einmal einen Monat offen auszulegen, damit sich Betroffene dazu äußern können. Erklärtes Ziel der Stadt ist es, die Ansiedlung weiterer Windkraftanlagen möglichst in Einklang mit den Menschen vor Ort voranzutreiben.
Bürgerbeteiligung
Aktuell geht es also nicht mehr um die Frage, ob Windkraftanlagen kommen, sondern wo diese bestmöglich verträglich angesiedelt werden können, hieß es gestern Abend im Stadtrat in Hallenberg. In Hallenberg gibt es bislang keine Windräder, weil das gesamte Stadtgebiet in Ausweisungs-Verbotsflächen liegt. Dazu gehören FFH- und Naturschutzgebiete und Waldflächen. 2021 hatte sich der Stadtrat gegen die Verpachtung städtischer Flächen an einen privaten Investor, der dort drei Windenergieanlagen errichten wollte, ausgesprochen. Mittlerweile haben sich die Rechtslage und der politische Wille geändert. Eine Flächenanalyse des Landes NRW hat auch in Hallenberg Flächenpotenziale zur Windenergienutzung ergeben. Deshalb will die Stadt jetzt Bereiche für Windenergie ausweisen. Ziel sei es, dass sowohl die Stadt als auch ihre Bürgerinnen und Bürger davon was haben sollen und deshalb eine bestmögliche Wertschöpfung aus regenerativen Energien angestrebt werden, hieß es.
Auch Winterberg und andere Sauerländer Kommunen verfolgen das Ziel, über Bürgerwindparks die Anwohner direkt zu beteiligen. Das soll die Akzeptanz erhöhen, denn in vielen Orten bei uns gibt es Widerstand gegen neue Windräder.
Bis 2025 neuer Landesentwicklungsplan
Anfang September sollen Pläne für Windkraftkonzentrationsflächen im HSK bekannt werden. Das hat der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff angekündigt. Dann würde der Regionalrat der Arnsberger Bezirksregierung eine Karte mit möglichen Standorten in Südwestfalen veröffentlichen.
Bis 2025 soll es einen neuen Landesentwicklungsplan für den Regierungsbezirk Arnsberg geben, der die Bereiche für den Ausbau von Windenergie verbindlich festlegt. Wenn dieser Plan in Kraft getreten ist, liegt die Planungshoheit bei der Bezirksregierung und nicht mehr bei den Städten und Gemeinden. Und sollten dann noch Bereiche für Windenergie fehlen, um die vorgegebenen Flächenziele der Landes NRW zu erfüllen, werden weitere sogenannte Vorranggebiete ausgewiesen.