Mehr Inklusion und Barrierefreiheit im Sauerland gefordert
Veröffentlicht: Samstag, 03.05.2025 07:00
Mit mehreren Aktionen wird in den kommenden Tagen auf die Belange von Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Ein Fokus liegt auf dem Verkehr.

Jährlich am 5. Mai findet der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Unter dem Motto „Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr – jetzt!“ beteiligen sich auch Werkstätten aus dem Sauerland daran. Ziel der Aktion sei es, auf bestehende Barrieren im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufmerksam zu machen und Verbesserungen für alle Bürgerinnen und Bürger einzufordern – insbesondere für Menschen mit Behinderungen, Ältere und Familien, so die Organisatoren.
Podcast und Film
Im Sauerland nehmen zwei Werkstätten am Aktionstag teil und produzieren dafür mediale Angebote, die sich mit dem Thema Barrierefreiheit auseinandersetzen. Der Werkstattrat der St. Martin Werkstätten des Caritasverbandes Brilon dreht einen Kurzfilm unter der Frage: „Haltestation = Endstation?“ Der Werkstattrat der Bigger Werkstätten des Josefheims produziert einen inklusiven Podcast, in dem Betroffene von ihren Erfahrungen mit dem ÖPNV berichten – etwa über zu enge Türen, zu hohe Einstiegskanten oder verwirrende Ticket-Automaten. Dabei sollen konkrete Fragen in den Fokus gerückt werden, mit denen sich Reisende mit und ohne Behinderung schon o
Der Protesttag rückt konkrete Fragen in den Fokus, die sich die meisten Reisenden schon einmal stellen mussten, wie es heißt:
- Gibt es genug Stellplätze für Rollatoren, Kinderwagen, Rollstühle oder Fahrräder?
- Sind Fahrplan-Apps, Ticket-Automaten oder Auskunftssysteme leicht verständlich – auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder wenig Technik-Erfahrung?
- Wie nutzerfreundlich sind Sprache, Navigation und Oberflächen von digitalen Angeboten?
„Barrierefreiheit ist kein Sonderwunsch. Sie bedeutet Teilhabe – für alle. Wer heute jung ist und keine Einschränkungen hat, kann morgen schon auf barrierefreie Angebote angewiesen sein“, sagt Daniela Emmerich, Werkstatträtin der St. Martin Werkstätten in Brilon.
Protestmarsch in Meschede
Mit einem Protestmarsch durch die Mescheder Innenstadt wollen am kommenden Freitag, den 9. Mai verschiedene soziale Träger aus der Region ebenfalls ein Zeichen für Inklusion, Gleichstellung und die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben setzen. Die Veranstaltung beginnt um 10:00 Uhr am Bahnhof Meschede. Von dort aus zieht der Protestmarsch durch die Innenstadt und endet in der Ruhrstraße mit Kundgebungen, musikalischen Darbietungen und Infoständen mit Mitmachaktionen.
Gerade hier im Sauerland sei es wichtig, Aufmerksamkeit für die Rechte von Menschen mit Behinderung zu schaffen. Die Veranstaltung soll ein positives Zeichen für eine offene, inklusive Gesellschaft setzen, heißt es von den Veranstaltern. Am Protestmarsch beteiligen sich u.a. die regionalen Caritasverbände, die Lebenshilfe Hochsauerlandkreis und der Hospizdienst Sternenweg in Arnsberg.