Kriegsopfer: Sauerländer Kommunen bereiten Aufnahme vor

Meschede, Olsberg, Bestwig und Schmallenberg bereiten sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vor.

Sauerländer Städte und Gemeinden bereiten sich aktuell auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. In Schmallenberg steht das Telefon im Sozialamt seit Tagen kaum noch still, heißt es. Dort werden Wohnungs-Angebote von Schmallenbergern gesammelt. Auch in Meschede, Bestwig und Olsberg gibt es zahlreiche Hilfsangebote aus der Bevölkerung. Derzeit hat das Land NRW noch nicht über die Zuweisung von Flüchtlingen entschieden.

Meschede, Olsberg und Bestwig:

Meschede, Olsberg und Bestwig treffen Vorbereitungen für eine mögliche Aufnahme von Menschen aus der Ukraine. Es gelte Menschen, deren Heimat mitten in Europa sich in ein Kriegsgebiet verwandelt habe, Sicherheit und Obdach zu gewähren, so Meschedes Bürgermeister Christoph Weber. Gleichzeitig spüre man eine breite Welle der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung - und eine große Betroffenheit über die Ereignisse in der Ukraine, ergänzt Wolfgang Fischer, Bürgermeister der Stadt Olsberg. Schon jetzt gebe es auch zahlreiche bürgerschaftliche Hilfs-Angebote für die vom Krieg betroffenen Menschen, sagt Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus.

Die drei Kommunen haben für Fragen, Hilfs- und vor allem Wohnungsangebote eigene E-Mail-Adressen eingerichtet. Unter ukrainehilfe@olsberg.de, ukrainehilfe@bestwig.de und hilfsangebote-ukraine@meschede.de kann freier Wohnraum gemeldet werden, der für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung gestellt werden kann.



Vieles noch nicht geklärt

"Zwar seien viele aufenthaltsrechtliche Fragen momentan noch nicht endgültig geklärt, so Ralf Péus. „Wir können und werden diese Menschen, die vor Krieg und Gewalt geflohen sind, nicht allein lassen.“ Neben der unmittelbaren humanitären Dimension, welche der Schutz von Geflüchteten aus der Ukraine habe, gehe es ebenso darum, für unsere Werte einzustehen, so Wolfgang Fischer: „Das sind Demokratie und Rechtsstaatlichkeit - aber das ist auch die Solidarität.“ Christoph Weber, Wolfgang Fischer und Ralf Péus, sagen, es sei klar zu spüren, dass Bürgerschaft, Politik und Verwaltung entschieden bereit seien, Menschen aus der Ukraine hier gemeinschaftlich Schutz vor Krieg und ein Leben in Würde möglich zu machen.

Schmallenberg

In Schmallenberg laufen die Anrufe im Sozialamt ein. Dort kann man auf die Erfahrungen der Flüchtlingskrise 2015/2016 zurückgreifen, bestehende Strukturen und Netzwerke nutzen, heißt es. Alle Beteiligten wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialamtes, Ehrenamtliche und Hilfsorganisationen vor Ort würden ihre Aufgaben kennen und brauchten keine besondere Anlaufzeit. Die Strategie der Stadt Schmallenberg im Umgang mit Flüchtlingsströmen habe sich bewährt, die Auswirkungen der Flüchtlingskrise vor 6 Jahren sind noch heute spürbar und Gegenstand der täglichen Arbeit. Erst vor kurzem sind Schmallenberg afghanische Ortskräfte zugewiesen worden. Dennoch bringe jede Flüchtlingskrise andere Herausforderungen mit sich, auf die immer wieder anders reagiert werden müsse.

Sundern und Arnsberg

Für Menschen, die Geflüchteten aus der Ukraine in Sundern eine Unterkunft zur Verfügung stellen wollen, lautet die Mailadresse der Stadt wohnraum@stadt-sundern.de. In Arnsberg können Bürger, die eine Unterkunft zur Verfügung stellen wollen, sich unter obdach@arnsberg.de melden.

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