Kirchenkreis Soest-Arnsberg blickt auf 2023

Haushaltsplan des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg wird von vielen Unwägbarkeiten begleitet, heißt es.

© evangelischer Kirchenkreis Soest-Arnsberg

Der Haushalt des Jahres 2023 stand jetzt im Mittelpunkt bei der Finanzsynode im Kirchenkreis Soest-Arnsberg. Verwaltungschef Bernd Göbert betonte dabei, dass die Voraussage der Landeskirche und auch der hiesigen Kirchenkreise bewusst konservativ gehalten sei: „Damit sind wir in der Vergangenheit immer gut gefahren.“ Für das kommende Jahr sind bei der Landeskirche 520 Millionen Euro eingeplant, davon gehen 313 Millionen Euro an die Kirchenkreise und Kirchengemeinden. Für Soest-Arnsberg seien etwas mehr als 15 Millionen Euro vorgesehen, 320.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Klima und Nachhaltigkeit

Die großen Themen Klima und Nachhaltigkeit sollen auch in den kommenden Haushalten Berücksichtigung finden. Die Klimapauschale, so der Beschluss der Landessynode zum Klimaschutzgesetz im November 2022, soll künftig mindestens 4 Prozent der Kirchensteuerzuweisungen betragen. Für den Kirchenkreis Soest-Arnsberg werden das etwas über 600.000 Euro sein. Diese Summe wird aus den Nachzahlungen 2021 stammen, die es aufgrund der höheren Kirchensteuerzuweisungen noch geben werde. Eine Belastung der Haushalte 2023 mit dieser Summe würde neben deutlichen Personal- und Sachkostensteigerungen eine Überforderung darstellen, so der Kirchenkreis.

Wie die Mittel verwendet werden, soll im Klimaausschuss erarbeitet und dann bei der Sommersynode im Juni kommenden Jahres diskutiert werden. Mit im Boot der neue Klimamanager Markus Kaulbars. Als erster Kirchenkreis innerhalb der Landeskirche hat Soest-Arnsberg diese Position eingerichtet. Mit großer Mehrheit stimmte die Synode dem Haushalt und dem Prinzip der Klimapauschale zu.

Mitgliederentwicklung

Sorgen bereite die Entwicklung bei den Gemeindegliedern: Im Jahr 2021 sei der fusionierte Kirchenkreis Soest-Arnsberg erstmals unter die magische Grenze von 100.000 gesunken, auf 98.666 (2020: 100.442).

In seinem Bericht hatte Superintendent Dr. Manuel Schilling die „finanzpolitische Bilanz“ mit den Worten beschrieben: „Wir sind noch einmal mit dem blauen Auge davongekommen.“ Das allerdings dürfe keinen Anlass zu allgemeiner Zufriedenheit geben: „Jemand mit einem permanent blauen Auge erregt allenfalls Mitleid, aber kein Interesse. Wen wundert’s, dass die Menschen aus so einer Kirche austreten.“

Keine bessere sondern andere Kirche gefordert

Schilling forderte „keine bessere, sondern eine andere Kirche“. Er warnte vor dem Weg der Angst, wenn man nur die nackten Zahlen betrachte und hochrechne, wann die Evangelische Kirche prognostisch in X-Jahren am Ende sei. Aber auch im Kirchenkreis, so seine Beobachtung in den Mitarbeitergesprächen, schlage sich die allgemeine negative Entwicklung nieder. Davor dürfe er als Superintendent auch nicht die Augen verschließen: „Aber ich nehme da ganz unterschiedliche Signale wahr: Da liegen Resignation und mutiger Trotz ganz nah beieinander.“ Und vor allem auf diesem mutigen Trotz müsse und werde man aufbauen, heißt es.

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