Junge Ärzte ins Sauerland holen

Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe veranstaltet heute und morgen ein Camp am Möhnesee bei dem junge Ärzte wichtige Infos und Unterstützung bekommen, um ihnen den Schritt in die Selbstständigkeit zu erleichtern.

In den nächsten 10 Jahren wird es im HSK immer weniger Hausärzte geben, davon gehen Prognosen aus. Viele Ärzte gehen in den Ruhestand. Einen Nachfolger für eine Hausarztpraxis im Sauerland zu finden, ist nicht leicht. Das sagt der Hausärzteverband Westfalen-Lippe. Er veranstaltet heute und morgen ein Camp am Möhnesee bei dem junge Ärzte wichtige Infos und Unterstützung bekommen. Denn der Schritt in die Niederlassung sei für junge und angehende Hausärztinnen und Hausärzte häufig eine Herausforderung. Beim sogenannten "Bootcamp" könnten sie sich optimal darauf vorbereiten. In vier Workshop-Modulen gibt es Expertentipps aus der Praxis, können Fragen gestellt werden, Unsicherheiten abgebaut und neue Kontakte geknüpft werden, heißt es.


„Das Besondere an unserem Bootcamp ist die Kombination aus intensiven Workshop-Erfahrungen, Netzwerken in lockerer Atmosphäre und Entspannung in naturnaher Location“, sagt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. Zum Auftakt gibt es ein Get Together mit gemeinsamem Abendessen zum Kennenlernen statt. An den folgenden zwei Seminartagen informieren die Fachreferentinnen Dr. Sara Schürmann (Hausärztin aus Soest), Dr. Laura Dalhaus (Hausärztin aus Borken) und Dr. Katja Köhler (Hausärztin aus Schmallenberg) zur IT in der Hausarztpraxis, zur Praxis- und Sprechstundenorganisation, zur Abrechnung und zum passenden Führungsstil. Informationen aus der Berufspolitik rundeten das Gesamtpaket ab.


„Wir möchten Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung in ihrem Entschluss, eine eigene Praxis zu eröffnen oder zu übernehmen, stärken“, sagt Anke Richter-Scheer. „Wir begleiten Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner vom Beginn des Studiums, über die Weiterbildungszeit bis hin zur Niederlassung und stehen ihnen als Ratgeber zur Seite.“ Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe bietet neben speziell auf den hausärztlichen Nachwuchs zugeschnittenen Fortbildungen auch ein Mentorenprogramm, Online-Stammtische und regelmäßige Informations- und Netzwerktreffen im Rahmen der „Nachwuchsinitiative Allgemeinmedizin Zukunft Praxis“. Die Mitgliedschaft im Hausärzteverband Westfalen-Lippe ist für Nachwuchsmediziner*innen kostenlos.


Medizin-Stipendium des HSK


Junge Ärztinnen und Ärzte ins Sauerland holen: Das ist seit 10 Jahren das Ziel des Medizin-Stipendiums des Hochsauerlandkreises. Für die finanzielle Unterstützung müssen sich die angehenden Mediziner verpflichten nach ihrem Abschluss eine gewisse Zeit im Hochsauerlandkreis zu arbeiten. Sie bekommen monatlich 500 Euro. 57 Stipendien wurden bislang vergeben. In Olsberg, Brilon, Schmallenberg und Eslohe gibt es zusätzlich eigene Förderprogramme für Ärzte, die sich dort ansiedeln.

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