HSK: Sprachtherapie für Kinder

Fast 20 Prozent der Erstklässler im HSK haben im vergangenen Jahr eine Sprachtherapie erhalten.

© AOK NordWest

Fast jeder fünfte Schulanfänger im Hochsauerlandkreis hat im vergangenen Jahr rund um den Schulbeginn eine Sprachtherapie bekommen. 19,2 Prozent der sechsjährigen Kindern mussten also nicht nur lesen, rechnen und schreiben lernen, sondern auch das richtige Sprechen. Jungen waren mit 23,3 Prozent häufiger betroffen als die gleichaltrigen Mädchen (15,2 Prozent). Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. „Das kann als Hinweis verstanden werden, dass viele Kinder heute offensichtlich Expertenhilfe benötigen, um die anstehenden schulischen Herausforderungen meistern zu können“, sagt die Krankenkasse. Die Zahlen bewegten sich schon seit längerer Zeit auf diesem hohen Niveau.

Vorlesen hilft

Bei Kindern mit Entwicklungsstörungen der Sprache oder des Sprechens werden Sprachtherapien meist ab einem Alter von vier Jahren verordnet. Im Hochsauerlandkreis haben schon 7,6 Prozent der vierjährigen Jungen eine Sprachtherapie bekommen. Bei den Mädchen lag der Anteil bei 4,9 Prozent. Nach dem Schulbeginn wird der Anteil der Kinder, die eine Sprachtherapie erhalten, geringer.


Über die möglichen Ursachen für die vielen sprachtherapeutischen Behandlungen bei Schulanfängern wird in der Fachwelt seit Jahren diskutiert, erläutert die AOK. Eine Erklärung sei, dass Kindern nicht mehr die für ihr Alter angemessenen sprachlichen Fähigkeiten besäßen. Gleichzeitig werde aber auch ein Wandel der Anforderungen von Schule und Eltern an die Kinder beobachtet. Und auch das ärztliche Diagnoseverhalten und die Therapiemöglichkeiten veränderten sich. Die Krankenkasse empfiehlt trotz aller Therapiemöglichkeiten regelmäßig mit Kindern gemeinsam zu lesen oder ihnen vorzulesen statt fernzusehen. Die Wirkung solcher Maßnahmen dürfe nicht unterschätzt werden.

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