Große Anteilnahme im HSK nach Erdbeben in der Türkei

Zerstörte Häuser, Trümmer, Verschüttete - das ist die Situation nach den schweren Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze. Dazu Temperaturen um den Gefrierpunkt. Tausende Menschen sind tot oder verletzt und selbst die, die überlebt haben, stehen vor dem Nichts.

Das hat auch viele hier bei uns im Sauerland geschockt. Besonders Menschen mit Angehörige in den Erdbebenregionen . So wie Bülent Incesu aus Sundern. Seine Tante lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in der Türkei. Das Haus der Familie ist durch das Erdbeben zerstört worden, aktuell schlafen sie im Auto oder in den Resten ihrer Garage.

Anatolischer Kulturverein in Sundern startet Hilfsaktion

Geschichten wie diese hört Musa Alp gerade täglich. Er ist Vorsitzender vom Anatolischen Kulturverein in Sundern und kennt viele Mitglieder mit Freunden und Familie in den Erdbebenregionen.

Deswegen hat der Anatolische Kulturverein jetzt eine Spendenaktion gestartet und sammelt verschiedene Hilfsgüter an seinem Vereinsheim. Heute (08.02.) hat der Verein bis 17 Uhr 20 Kartons mit Spenden erhalten, darunter auch Medizinische Produkte. "Das ist überwältigend", sagt Murat Cacar vom Anatolischen Verein. Er rechnet damit, dass bis 19 Uhr noch weitere Spenden zusammenkommen. Das erste Flugzeug, teilweise mit Spenden aus Sundern, startet heute Abend aus Frankfurt in die Türkei. Der Verein hatte die Kartons mit einem LKW nach Frankfurt transportiert. Bereits am Dienstag hat der Verein Spenden gesammelt. Rund vierzig Kartons mit verschiedenen Hilfsgütern sind zusammengekommen. Außerdem seien auch Geldspenden eingegangen, die "auf schnellstem Weg an die vor Ort agierenden Hilfsorganisationen weitergeleitet werden", so der Kulturverein.

"Von Brilon bis Plettenberg und Siegen bis Lippstadt, vernetzen wir uns, um jede gesammelte Spende alsbald auf den Weg zu bringen. Die Fußballabteilung des TuS Sundern unterstützt uns mit Aufrufen über Social-Media-Kanäle, Hilfsgütern und Helfern, um die gesammelten Sachspenden transportbereit zu machen und zu beschriften."

Spendenkonto und Infos zu den benötigten Sachspenden findet ihr auf der Facebookseite des Anatolischen Kulturvereins in Sundern:

https://www.facebook.com/anatolien/

Weitere Hilfsaktionen im HSK

Auch die DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) mit verschiedenen Untergruppen bei uns im HSK hat ein Spendenkonto für die Erdbebenopfer eingerichtet.

Es gibt aber auch einige kleinere Aktionen bei uns im Sauerland: Der Antalya Grill in Arnsberg-Oeventrop zum Beispiel hat seine Tageseinnahmen von gestern in Höhe von 2.300 Euro gespendet. Der City Grill in Arnsberg hat ebenfalls am Dienstag Hilfsgüter vor dem Restaurant gesammelt. Weitere Aktionen, von denen ihr wisst, könnt ihr uns gerne mitteilen!

Der Fußballverein Fatih Türkgücü sammelt kommenden Sonntag beim Heimspiel in Meschede im Dünnefeldstadion Spenden. Der gesamte Eintritt und der gesamte Erlös vom Kaffee und Kuchen Verkauf wird an die Erdbeben-Opfer gespendet. Es werden außerdem türkische Spezialitäten verkauft.

Die Stadt Brilon hat ein Spendenkonto eingerichtet.

Die türkische Gemeinde in Brilon sammelt ebenfalls Sachspenden. Hilfsgüter können in der Nikolaistraße 11 abgegeben werden.

THW schickt Helfer in die Türkei

Eine ganz besondere Form der Hilfe kommt vom Technischen Hilfswerk in Arnsberg. Es schickt eines seiner Mitglieder als Teil der Sondereinheit "SEEBA" des Bundes in die Türkei. Diese Hilfskräfte kümmern sich speziell darum, Verschüttete zu bergen.

Flughafen Paderborn/Lippstadt hilft mit

Ab dem morgigen Donnerstag (09.02.) nimmt der Heimathafen bis zum Sonntag, 12. Februar, täglich zischen 07:00 und 10.00 Uhr sowie zwischen 17.00 Uhr und 20.00 Uhr in der Gepäckausgabe-Halle im Terminal Spenden für die Bevölkerung in der Erdbeben-Region entgegen. Benötigt werden vor allem Decken und Schlafsäcke, Lebensmittel in Konservendosen (essbar ohne Erhitzung), Babywindeln in verschiedenen Größen, Zelte, Stromgeneratoren und ohne Strom funktionierende Heizgeräte, so der Flughafen. Die Spenden sollten nicht selbst verpackt werden, da am Flughafen noch vorsortiert wird.

Der Flughafen pflegt seit Jahren eine sehr gute Beziehung in die Türkei. Antalya war 2022 eines der beliebtesten Ziele.