Erste große Waldbrandübung im Hochsauerlandkreis in Brilon

Briloner Feuerwehr zieht ein positives Fazit der Waldbrandübungen. Wasserversorgung im Wald ist größtes Problem

© Feuerwehr Brilon

Die Wasserversorgung ist ein zentrales Problem beim Löschen von Waldbränden im Hochsauerlandkreis. Zur Verbesserung schlägt die Feuerwehr Brilon vor, an strategisch günstigen Stellen in Waldgebieten Löschteiche anzulegen. Zum einen sei der Aufbau der Schlauchleitungen recht zeitintensiv, zum anderen führten viele Flüsse in trockenen Sommermonaten nicht ausreichend Wasser. Bei niedrigen Wasserständen könnten so nur geringe Wassermengen entnommen werden. Größere Seen gebe es im Stadtgebiet von Brilon grundsätzlich nicht. Einsatzleiter Andreas Becker und der Leiter der Feuerwehr Brilon, Thomas Bauerfeind, bewerteten die Übung als Erfolg.

110 Feuerwehrleute aus dem ganzen Stadtgebiet Brilon waren im Einsatz. Daneben waren Gäste vom Institut der Feuerwehr NRW aus Münster, der Bezirksregierung Arnsberg, Vertreter von Polizei und Regionalfrostamt Rüthen und der Kreisbrandmeister HSK als Übungsbeobachter vor Ort.


Wasserförderzüge aus dem HSK und Paderborn im Einsatz

Neben den Einheiten der Feuerwehr Brilon wurde ein spezielles Wasserfördersystem des Landes NRW durch die Wasserförderzüge des Hochsauerlandkreises und des Kreises Paderborn eingesetzt. Mit dem Wasserfördersystem (HFS) können große Mengen Löschwasser mit besonders dimensionierten Schläuchen über eine Strecke von 2.000 m gefördert werden. Von der Wasserentnahme aus der Hoppecke wurde mithilfe des HFS Systems und mit „normalen“ Schläuchen eine insgesamt rund 3.000 m lange Schlauchleitung über einen Höhenunterschied von 264 m aufgebaut. Mit insgesamt sechs Feuerlöschkreiselpumpen und dem HFS wurden damit fast 2.000 Liter Wasser pro Minute auf den Kluskopf gefördert und so die Löschwasserversorgung sichergestellt. Ein Tanklöschfahrzeug mit 5.000 Litern Wassertank transportierte ebenfalls im Pendelverkehr Wasser an die „Brandstelle“. Die Brandbekämpfung konnte damit aus zwei Richtungen erfolgen.


Zusätzlich wurde ein mobiler Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 55.000 Liter über die Schlauchleitung befüllt. Der Wasserbehälter wurde von der Polizeifliegerstaffel aus Dortmund mit einem Hubschrauber angeflogen und dort ein so genanntes Bambi Bucket eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen Wasserbehälter der unter dem Hubschrauber montiert und mit 820 Litern Wasser befüllt werden kann. Das Wasser wird dann zielgerichtet über der Brandstelle aus der Luft abgelassen. Das Technische Hilfswerk war ebenfalls im Einsatz und stellte die Versorgungslogistik sicher.

Löschhubschrauber bei Waldbrandübung in Brilon© Feuerwehr Brilon
Löschhubschrauber bei Waldbrandübung in Brilon
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