Ein Drittel der Fichten im Sauerland ist zerstört

Heute vor 5 Jahren fegte der Sturm Friederike über das Sauerland und richtete großen Schaden in unseren Wäldern an. Seitdem geht das Fichtensterben weiter.

© Wald und Holz NRW/Roland Schockemöhle

Der verheerende Sturm Friederike war heute vor 5 Jahren der Anfang vom Ende der Fichte im Sauerland. Nach dem Sturm kam im Sommer der Borkenkäfer. Seitdem sterben im Sauerland jedes Jahr tausende Fichten, so der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. 14.000 Hektar Fichtenfläche sind in den vergangenen 5 Jahren im Bereich der Regionalforstämter in Arnsberg und Oberes Sauerland(Medebach, Hallenberg, Winterberg, Schmallenberg, Eslohe, Meschede, Sundern) zerstört worden. Das sind fast ein Drittel der ursprünglichen Fläche. Besonders betroffen sind die tieferen Lagen. Rund um den Möhnesee zum Beispiel sind fast alle Fichten zerstört.

5,7 Mio Kubikmeter Schadholz sind im Hochsauerlandkreis seit Friederike nach Angaben von Wald und Holz NRW angefallen.

Augenmerk auf Wiederaufforstung

Unsere Nachbarn in den Landkreisen Paderborn und Höxter stehen vor der gleichen Mammutaufgabe, wie die Forstämter im Sauerland. Die durch das Fichtensterben entstandenen Kahlflächen müssen wieder bepflanzt werden. Roland Schockemöhle leitet das Regionalforstamt Hochstift:

Seine Sorge gilt jetzt immer mehr dem neuen Wald. Auf vielen ehemaligen Fichtenflächen wachsen jetzt schon neue Mischwälder aus jungen Stämmchen. Aktuell habe man die historische Chance, auf großer Fläche Umbau hin zu Waldungen zu betreiben, die mit Klimaextremen deutlich besser klar kommen. Schockemöhle: „Wenn wir das jetzt nicht auf den verbliebenen riesigen Schadflächen packen, dann haben wir gleich den nächsten Horror im Haus. Und der würde bleiben.“ Was er meint: Die Waldböden sind an manchen Stellen im Land blank. Kein Baum und kein Strauch schützen den wertvollen Boden. Starker Wind weht ihn weg, Starkregen schwemmt ihn den Bach runter, Waldbrände vernichten wertvolle Vegetationsansätze.


Bäume brauchen den Boden

Bäume brauchen den Boden. Er ist Grundlage für neues Wachstum. Er speichert Wasser und Nährstoffe. Für die Bäume wird es schwieriger, wenn an den Kuppen und an den Hängen kaum Boden bleibt. Und gerade im Klimastress wird dieser Speicher immer wichtiger. Klimaexpertinnen und -experten rechnen mit noch mehr Extremwetter. Das schlechte Wetter kommt öfter und bleibt länger, erklärt der Waldbetrieb Wald und Holz.

Wo möglich, keimen die Samen der Altbäume. Das ist günstig, schützt den Boden und lässt die Bäume fest wurzeln. Der Mix von mindestens vier Baumarten stärkt die Fitness. Doch wo von alleine nichts wächst oder nur wieder Fichten, da pflanzt Schockemöhle Eichen und Lärchen, Elsbeeren oder auch Erlen. Und doch sieht er darin allein nicht die Lösung. Schockemöhle: „Das ist ja nur der Auftakt. Das Klima stresst den Wald ja weiter.

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