Digitalisierung der Kommunen im Sauerland geht voran

Die Städte und Gemeinden im Sauerland arbeiten daran, ihre Dienstleistungen zu digitalisieren. Die Stadt Brilon zum Beispiel bietet im Dienstleistungsportal schon 130 Leistungen an. Zum Beispiel können Urkunden beim Standesamt angefordert werden und die Gebühren per E-Payment beglichen werden. In Arnsberg stehen aktuell 100 Dienstleistungen online zur Verfügung. So können Kinder für die Ferienbetreuung angemeldet und Geburtsurkunden beantragt werden. Im vergangenen Jahr sind rund 5.250 Leistungen bei der Stadt Arnsberg online genutzt worden. In diesem Jahr waren es allein im ersten Halbjahr bereits 3140.

Die Stadt Olsberg wünscht sich, dass die Online-Service noch besser genutzt werden. Bis Ende Juli 2023 sind nur 322 Anträge online gestellt worden. In Bestwig sind nur 84 Nutzer beim Online-Portal registriert.

Städte und Gemeinden wollen Akten aus Papier abschaffen

Auch die interne Digitalisierung der Verwaltungen soll im Sauerland vorangehen. E-Akten sollen den Papierkram ablösen. Allerdings sei die Einführung mit hohem Aufwand personeller und finanzieller Art verbunden, so die Stadt Arnsberg. Daher soll dieses Thema Gegenstand der Haushaltsberatungen für den kommenden Doppelhaushalt 2024/2025 sein.

Die Stadt Schmallenberg hat auch die Weiterentwicklung der Portale des Bundes und des Landes im Blick und prüft, was an Angeboten bereits geplant ist und was sinnvoll genutzt werden kann. Weiter wird eine Strategie erarbeitet, welche weiteren Digitalisierungsthemen wie ChatBot, Push-Nachrichten oder Social Media zukünftig aufgegriffen werden sollten und welcher Personalaufwand dafür erforderlich ist.

Die Stadt Brilon kritisiert, dass insbesondere auf der Ebene Bund / Land noch die letzte Dynamik bei der Digitalisierung fehlt und die gewünschte Umsetzungsgeschwindigkeit der Stadt Brilon ein Stück weit bremst.

Digitale Angebote der Kommunen:

Arnsberg:

Das Angebot der Stadt Arnsberg umfasst aktuell über 100 Leistungen: Am meisten genutzt werden diese Dienstleistungen:

- Geburtsanmeldung - Urkundenanforderung - Allgemeine Anfrage - Antrag auf Ausstellung eines Bewohnerparkausweises - Antrag Familienkarte - Ferienbetreuung an Schulen - Abfallbehälter(Bestellung und Änderung) Aktuell betreuen 2,5 Vollzeitstellen die städtische Portallösung. Darüber hinaus ist Kommunikation mit Verwaltung viel digitaler geworden, durch Mails, DE-Mail als besonders verschlüsselte Kommunikationsmöglichkeit, E-Postbriefe, Kontakt über BeBPo (Besonderes Behördenpostfach), Social Media (u.a. Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn), moderne Homepage und die Beteiligungsplattform der Stadt Arnsberg.

Bestwig

Einige Dienstleistungen sind bereits als Formular-Assistent verfügbar, bei anderen kann ein beschreibbares PDF digital ausgefüllt werden.

Beispiele dafür sind:

- Auskunft aus dem Melderegister - Anforderungen von Standesamtlichen Urkunden - Meldungen zur Hundesteuer.

Bislang würden die Angebote eher zurückhaltend genutzt, so die Gemeinde Bestwig.

Brilon:

Das Dienstleistungsportal mit eigens entwickelten Services beinhaltet inzwischen 130 Dienstleistungen, die der Bürger online beantragen kann. Beispielsweise die Anforderung von Urkunden aus dem Standesamt, die Gebühren können auch per E-Payment beglichen werden. Die Serviceentwicklung lief als interkommunales Projekt der HSK-Kommunen auf Initiative und unter Federführung der Stadt Brilon.

Marsberg

Die Stadt hat verschiedene Verwaltungsleistungen zusammen gefasst, die im Online-Portal besonders beliebt sind:

-Kontaktformular für Beschwerden, Störungs- und Schadensmeldungen, etc. -Anmeldung zur Abholung von Sperrmüll (sehr intensiv genutzt) -Anmeldung zur Abholung von Elektroschrott und Strauchschnitt -Bestellung von Urkunden und Abschriften aus dem Personenstandswesen und Personenstandsregistern -Wohnungsgeberbescheinigung.

Meschede

Einige Beispiele für die Online-Dienste der Stadt Meschede:

- Urkundenanforderungen - Online Fundbüro - Denkmalrechtliche Anträge - Online Terminvereinbarungen Bürgerbüro - Genehmigung einer Veranstaltung

Die am stärksten nachgefragten Online-Dienste sind aktuell: 240 Urkundenanforderungen, 43 Online-Fundbüro, 3 SEPA-Lastschriftmandate. Im Bereich Unternehmen wird immer noch häufig der Dienst der Gewerbe-an, -um und -abmeldung genutzt.

Olsberg

Hinter einigen Online-Dienstleistungen sind Bezahlfunktionen hinterlegt, durch die eine vollautomatische Bearbeitung ermöglicht wird, wie zum Beispiel bei - Urkundenanforderungen - Beantragung von Sperrmüll - Melderegisterauskünfte -Gewerbesteueranmeldungen

Insgesamt sind 1.624 Nutzer im Portal der Stadt Olsberg registriert. Wünschenswert wäre eine noch höhere Nutzung, heißt es.

Das sind die meistgenutzten Services:

- Beantragungen zur Abholung von Sperrgut und Elektroschrott - Beantragung und Verlängerung von Bibliotheksausweisen - Hundesteueranmeldungen

Weitere Online-Dienste sind geplant, wie Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung

Schmallenberg

Mit dem neuen Internetauftritt im Juni habe die Stadt Schmallenberg eine moderne Plattform zur Verfügung gestellt, die eine Basis für das zukünftige Online-Angebot bildet. Das Bürgerserviceportal der Stadt Schmallenberg über 1.000 Nutzerinnen und Nutzer registriert. Aktuell können über das Bürgerserviceportal insgesamt 130 verschiedene Online-Anträge gestellt werden. Dies sind 74 eigene Online-Formulare, davon 5 mit Bezahlfunktion.

Sundern

In Sundern ist das neue onlinebasierte Anmeldeverfahren „mykitaVM“ gestartet. Von nun an können Eltern ihren Betreuungsbedarf in einer Kindertageseinrichtung der Stadt Sundern ganz einfach online anmelden. Im Rahmen der Digitalisierung erweitert auch die Stadt Sundern ihr Online-Angebot und optimiert die Planung und Verteilung von Betreuungsplätzen. Mit dem Elternportal mykitaVM werden alle wichtigen Informationen sowie Bilder der Kindertagesstätten in der Stadt Sundern auf einen Blick zur Verfügung gestellt, um schnell ein passendes Angebot zu finden. Es müssen keine Formulare mehr ausgefüllt werden.