Brilon und Olsberg wollen Notarztstandort behalten

Bürgermeister von Brilon und Olsberg für den Erhalt der Rettungswachen in ihren Orten

© Martin Möller/FUNKE Foto Services

Die Bürgermeister von Olsberg und Brilon setzen sich für den Erhalt der Notarztstandorte in ihren Städten ein. Ihre Stellungnahme haben sie jetzt an den Landrat des HSK, Karl Schneider, übergeben. Im aktuellen Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplanes wird dargelegt, dass es Überschneidungen bei der Erreichbarkeit der Städte Brilon und Olsberg gibt und daher die Notwendigkeit der vorhandenen Notarztstandorte in Frage gestellt wird. Es soll künftig nur noch einen gemeinsamen Standort an der B7/B480 geben. Die beiden Bürgermeister möchten, dass der Landrat, „die Interessen der Region bei der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes in den weiteren Gesprächen“ vertritt. Und: „Nach unserer Einschätzung sollten die bestehenden Systeme in Brilon und Olsberg bestehen bleiben.“ Bevor ein „funktionierendes System in Brilon und Olsberg zerschlagen“ werde, sollten, so Wolfgang Fischer (Olsberg) und Dr. Christof Bartsch (Brilon), „die Auswirkungen der Verlagerung der Rettungswache Meschede nach Enste sowie die Verlagerung der Rettungswache Winterberg an den nördlichen Ortsrand von Winterberg ausgewertet werden“.

Pläne sehen nur noch einen Notarztstandort vor

Würden die Pläne umgesetzt, gebe es künftig nur noch einen Notarztstandort für ein Gesamtgebiet von 346 Quadratkilometern und 40.000 Einwohner. Für die zwei Standorte spreche die Anbindung an Kliniken: Die 24-stündig an sieben Tagen in der Woche vorgehaltenen 17 Notärzte der Elisabeth-Klinik sei ein Alleinstellungsmerkmal des Standortes Olsberg. Die Elisabeth-Klinik sehe sich auch zukünftig in der Lage, eine Notarztgestellung (24/7) ohne externe Unterstützung zu organisieren.

Das städtische Krankenhaus „Maria Hilf“ in Brilon stelle ebenfalls die Notärzte in der zweiten Monatshälfte. Die Ärzte leisteten in einsatzfreien Tageszeiten normalen Stationsdienst. Ohne die Ärzte der Elisabeth-Klinik und des Krankenhauses „Maria Hilf“ werde sich die Notarztversorgung erheblich erschweren – und teurer werden, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. 

Dazu komme der Winter: Gerade der kürzlich erlebte Wintereinbruch mit intensiven Schneemengen habe gezeigt, dass die Straßenverhältnisse zu deutlichen Verzögerungen führen – etwa am Langen Berg zwischen Brilon und Olsberg.

Fazit der Bürgermeister

Fazit der beiden Bürgermeister: Die Anfahrtszeiten der Notärzte aus diesem Bereich seien aus zeitlicher Sicht zu lang, die notärztliche Versorgung der Bevölkerung insbesondere der Stadt Olsberg, aber auch der Stadt Brilon nicht ausreichend gesichert. Wolfgang Fischer äußert sich besorgt: „Die angedachte Aufgabe des Notarztstandortes in Olsberg ist ein deutlicher Rückschritt für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Olsberg und deshalb nicht akzeptabel. Selbst unter Mithilfe des Rettungshubschers wäre eine ausreichende notärztliche Versorgung nicht mehr gegeben.“

Keine finanziellen Vorteile

Finanziell wäre ein Neubau einer Rettungswache wenig sinnvoll, rechnen die Bürgermeister in ihrer gemeinsamen Stellungnahme vor: Die Rettungswache Olsberg sei vom Hochsauerlandkreis grundlegend saniert worden und befinde sich in einem baulich exzellenten Zustand. Für den Bereich des Stadtgebietes Olsberg sei es weiterhin von erheblichem Vorteil, dass sich der Standort des Notarztes und der Rettungswache jeweils auf einer unterschiedlichen Seite der trennenden Bahnlinie befinde. So sei im Einsatzfall die Versorgung der Patienten innerhalb der Hilfsfrist immer gewährleistet.

Die Rettungswache Brilon wurde vor knapp 12 Jahren für 1,2 Millionen Euro neu gebaut. Das Gebäude befinde sich in einem sehr guten Zustand.

Am Donnerstag, 18. März, steht das Thema Rettungsdienst auch im Rat der Stadt Olsberg auf der Tagesordnung, am Mittwoch, 24. März, in Brilon.

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