Bildungsbericht für Arnsberg erschienen

Die Corona-Pandemie hat die Ungleichheit bei den Lernbedingungen verstärkt

© Stadt Arnsberg

Der dritte Bildungsbericht Arnsberg („Leben - Lehren - Lernen in Arnsberg 2020/21“) zeichnet ein detailliertes Bild der Bildungslandschaft Arnsberg. Er ist jetzt vorgestellt worden.

Arnsberg wird jünger

Dass die Anteile der Schüle*innen ohne Schulabschluss zurückgegangen sind, sei die erste gute Nachricht für Arnsberg, so die Stadt. Noch besser sei, dass sich die Schulabbrecherquote bei ausländischen Schüler*innen von 2015/16 bis 2020/21 fast halbiert habe.

In Arnsberg legen besonders viele junge Menschen das Abitur ab. der Anteil auf 16,4 Prozent (2020/21) über den Kreis- und Landesdurchschnitt gestiegen ist (HSK: 11,2 Prozent, NRW: 12,8 Prozent). Obschon diese Entwicklung vermuten lässt, dass damit auch höhere Anteile von Schulabgängern in Hochschulstädte abwandern, zeigt die Kennzahl der „Bildungswanderung“ im Berichtszeitraum (2015/16 – 2019/20) einen Rückgang der Wegzüge der 18 bis 24-Jährigen von 20,4 auf 14,7 (pro 1000 Einwohner). Mit einer zusätzlich positiven Familienwanderung von 6,7 auf 8,2 Personen (pro 1000 Einwohner im entsprechenden Alter) zeigt sich im Berichtsraum gar ein positiver Trend für den Standort Arnsberg. Diesen positiven Trend der Verjüngung Arnsbergs verstärken steigende Geburtenzahlen seit 2015. Sie können zwar den Bevölkerungsrückgang insgesamt nicht abwenden, bewirken aber eine Verlangsamung des Trends, so die Einschätzung des Bildungsberichts.

Kein Kind abhängen

Neben der quantitativen Schulentwicklung muss Arnsberg seine Anstrengungen verstärken, wenn es darum geht, kein Kind abzuhängen, heißt es im Bildungsbericht.

Bei steigenden Wiederholerquoten im Berichtszeitraum (Sek I – 2015: 7,7 Prozent auf 2019: 9,3 Prozent) sind vor allem mehr ausländische als deutsche Schüler*innen und mehr Jungen als Mädchen betroffen und müssen eine Klasse wiederholen. Bei den Schüler*innen ohne Schulabschluss liegen die Anteile der ausländischen Schüler*innen ebenfalls über denen ihrer deutschen Mitschüler*innen. Das Einsetzen der Corona-Pandemie zum Ende des Berichtszeitraumes hat die Ungleichheit der Lernbedingungen weiter verstärkt. Arnsberg wird somit im Sinne einer chancengerechten und inklusiven Bildung noch intensiver als bisher den Fokus auf die Unterstützung benachteiligter Kinder und Jugendlicher legen müssen. Die bewährte kommunale Sprachlernbegleitung in Schulen und die vielfältigen Maßnahmen aus dem Landesförderprojekt „Aufholen nach Corona“ müssten weiter verstetigt werden

Lehren und Lernen in einer von Digitalisierung geprägten Welt

Die Arnsberger Bildungsstudie stellt Aufgaben an Gesellschaft und Schulen. Bildung und das Beherrschen wichtiger Zukunftskompetenzen seien Voraussetzung für die Gestaltung der zentralen Herausforderungen, wie Klimaschutz, ökonomische Entwicklung, wehrhafte Demokratie und persönlicher wie gesellschaftlicher Frieden, heißt es. Wie Arnsberg dafür aufgestellt ist, zeigt der Untersuchungsbefund des Schwerpunktthemas in Form einer Schulbefragung. Alle Schulen, alle Eltern, Schüler und Schülerinnen ab Klasse 5 geben Rückmeldung zu: # Ausstattung, Anwendung und Fortbildungsgeschehen


# Grundhaltungen und Erwartungen zur Digitalisierung


# Entwicklungen von Digitalisierung im Unterricht (Zusammenarbeit, Fehlerkultur, Kompetenzen)


Wie Chancen und Risiken der Digitalisierung gesehen werden und wie die wechselseitigen Kompetenzvorsprünge im Umgang mit digitalen Medien die junge von der älteren Generation trennen, zeige die Studie.

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