Arnsberg geht gegen Elterntaxis vor

Es wird eine Schulstraße vor 2 Grundschulen in Arnsberg eingerichtet. Kinder sollen sicherer zur Schule kommen, so die Stadt Arnsberg.

Arnsberg will Schulwege sicherer machen. Ab Mitte September wird in der Sauerstraße eine sogenannte „Schulstraße“ eingerichtet. Dort sind 2 Grundschulen mit insgesamt 382 Schülern. Das Pilotprojekt ist zunächst auf das erste Schulhalbjahr begrenzt, so die Stadtverwaltung. Die Ergebnisse würden dann ausgewertet und dazu genutzt, gegebenenfalls Schulstraßen an weiteren Schulen einzurichten.

Schulstraße

Eine Schulstraße ist eine zeitlich begrenzte verkehrsberuhigte Zone, die das sichere Ankommen der Kinder in der Schule erleichtern soll. Zum Beginn der Schulzeit am Morgen ist die Durchfahrt für den motorisierten Verkehr untersagt, sodass die Kinder ungehindert und sicher zur Schule gelangen können. Fußgänger:innen und Radfahrer:innen haben in dieser Zeit Vorrang. Für die Sauerstraße soll das Einfahrtverbot von 7.45 bis 8.15 Uhr gelten. Die Zufahrtsbeschränkung gilt in der Sauerstraße einschließlich des Wendehammers. Anwohner, Rettungsdienste und Schulmitarbeiter dürfen die Straße befahren.

Elterntaxis

Die Stadt will verhindern, dass Autos zu Sichthindernissen, und somit zu einer Gefahr für Kinder im Straßenverkehr werden. Mit den beiden Grundschulen Johannesschule und Sauerschule wurde die Sauerstraße nach Rücksprache mit der Polizei für die Pilotphase ausgesucht. Hier kommen laut Stadt morgens besonders viele Elterntaxis an. Die Stadt Arnsberg kündigt regelmäßige Kontrollen an. Wer sein Kind morgens mit dem Auto zur Schule bringen will, wird gebeten, außerhalb der Schulstraße zu halten. Die Kinder sollen den letzten Teil des Schulwegs zu Fuß zurücklegen. Kinder im Grundschulalter nehmen gleichberechtigt am Straßenverkehr teil, jedoch könnten sie den Verkehr noch nicht richtig einschätzen. Daher sei es eine gemeinschaftliche Aufgabe, Kinder im Straßenverkehr zu schützen und Unfallgefahren zu minimieren. Die Projektidee gehe auf einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen CDU, Bündnis 90/GRÜNE und FDP zurück und werde nun im Rahmen einer Testphase umgesetzt.

ADAC Umfrage

Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage „Sicherer Schulweg“, den die ADAC Stiftung jetzt veröffentlicht hat. Eltern geben Anschlusstermine, schlechtes Wetter und Zeitersparnis für das Kind als Gründe an. Nur wenige Eltern sehen einen unsicheren Schulweg als Grund. Dass Elterntaxis unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist die größte Kritik der Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, rollern oder radeln.

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