Arnsberg: Chemieunfall bei WEPA in Müschede

Ausgetretenes Schwefeldioxid hatte in der Nacht einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Ursache war wohl ein technischer Defekt.

© Feuerwehr Arnsberg

Die Feuerwehr ist in der Nacht kurz nach 23 Uhr zu einem Einsatz beim Hygienepapierhersteller WEPA in Arnsberg-Müschede alarmiert worden. Wie sich herausstellte, war Schwefeldioxid ausgetreten, das an der Luft reagierte, so ein Feuerwehrsprecher. Verletzt wurde niemand. Vier Mitarbeitende der WEPA und vier Feuerwehrleute waren vorsorglich von einen Notarzt durchgecheckt worden.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr sicherte das Gelände. Rund 100 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei waren im Einsatz. Auch die NINA-Warnapp schlug an und forderte die Anwohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Während des Feuerwehreinsatzes war die B229 zwischen Arnsberg und Sundern in Höhe Müschede vollgesperrt. Erst heute früh gegen 5 Uhr ist die Strecke wieder freigegeben worden.

Keine Auswirkungen auf Umwelt

Das Unternehmen selbst spricht von einer nicht gewollten chemischen Reaktion im Bereich der Stoffaufbereitung durch Bleichmittel, die den Alarm ausgelöst habe. Die Ursache werde aktuell untersucht, man gehe derzeit von einem technischen Defekt aus, so eine WEPA-Sprecherin. Personen und die Umwelt seien von dem Vorfall nicht betroffen gewesen, an der betroffenen Anlage sei es lediglich zu geringfügigem Sachschaden gekommen. Die Produktion am Standort war nicht beeinträchtigt. Der Bereich, in dem die chemische Reaktion stattgefunden hat, war während des Einsatzes vorübergehend gesperrt, ist aber mitlerweile wieder freigegeben. 

Feuerwehrmann klagt über Atembeschwerden

Laut Feuerwehr Arnsberg hatte ein Behälter mit dem Bleichmittel eine unkontrollierte Selbstzersetzung durchlaufen. Dabei entstanden gefährliche Zersetzungsgase in der Anlage. Der betroffenen Behälter wurde umgehend zum sogenannten Spülplatz gebracht, einem eigens eingerichteten Sicherungsbereich. Im weiteren Verlauf kam es zu einer starken Rauchentwicklung aufgrund der Zersetzung in der Produktionsanlage, ausgelöst durch Rückstände des Bleichmittels. Die restlichen, nicht betroffenen Behälter wurden kontinuierlich mit einer Wärmebildkamera überwacht. Die betroffene Produktionsanlage wurde weiterhin gespült, damit das Produkt kontrolliert zersetzt werden konnte. Eine Messung mit Prüfröhrchen um 02:41 Uhr ergab keine gefährlichen Konzentrationen mehr. Die NINA-Warnung wurde um 02:45 Uhr aufgehoben. Nach umfangreichen Aufräumarbeiten wurde der Einsatz gegen 05:00 Uhr erfolgreich beendet. Ein Kamerad klagte nach Abschluss des Einsatzes über leichte Atembeschwerden und begab sich vorsorglich zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus.

Die Symptome traten nach dem Einsatz auf und wurden umgehend ernst genommen, so die Feuerwehr.

Großeinsatz der Feuerwehr bei der WEPA

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