Arnsberg: aufarbeiten und verkaufen statt wegwerfen

Arnsberg möchte mit dem Projekt #wieneu den Kreislaufwirtschaftsgedanken stärken. Alte Sachen sollen nicht mehr auf dem Müll landen

Alte Möbel oder Klamotten nicht einfach auf den Müll werfen, sondern sie aufarbeiten und verkaufen. Diese Idee steckt hinter dem Projekt #wieneu der Stadt Arnsberg. So will Arnsberg der Wegwerfgesellschaft entgegen arbeiten und Abfall reduzieren. Die Idee für die Kreislaufwirtschaftseinrichtung kommt aus Skandinavien. In einer Manufaktur sollen Gebrauchtsgüter wie Möbel aufgearbeitet, in einem Warenhaus verkauft werden. Das #wieneu soll dabei allen Bürger*innen der Stadt Arnsberg zu Gute kommen und sie zu mehr Nachhaltigkeit befähigen, heißt es von der Stadtverwaltung Mit Fördergeldern aus der Regionale 2025 soll das Projekt #wieneu in Arnsberg umgesetzt werden. Es soll auch als Leuchtturm für ähnliche Projekt in Südwestfalen dienen. Den ersten Stern des Strukturförderprogramms Regionale hat das Projekt bereits. Gestern ist das Projekt im Nachhaltigkeitsausschuss vorgestellt worden.

Manufaktur und Warenhaus

Die Reduzierung von Abfall durch die Nutzung verwertbarer Güter und das Schließen regionaler Ressourcenströme sei ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigeren Konsumgesellschaft, so die Arnsberger Stadtverwaltung. Das Projekt fördere so die regionale Wertschöpfung, schaffe Arbeitsplätze und stärke die Gemeinwohlökonomie.

Die Projektidee sieht die Bündelung verschiedener Angebote zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft und Sharing Economy ("Nutzen statt Besitzen") an zwei zentralen Standorten im Stadtgebiet vor. Denkbar sei allerdings auch eine dezentrale Lösung, beispielsweise durch die Nutzung momentan leerstehender Ladenlokale.

Die MANUFAKTUR konzentriert sich dabei auf die Aufwertung von Gebrauchsgütern und Möbeln (sogenanntes „Upcycling“), die Reparatur gebrauchter Gegenstände, Weiterbildungs- und Schulungsangebote und einen Leihladen. Durch das Upcycling und durch Reparaturen sollen Einzelteile oder Produktserien aus bereits bestehendem Material und Produkten hergestellt werden.

Das WARENHAUS umfasst dabei die Vermarktung von aufgearbeiteten Möbeln und anderen Verbrauchsgütern, von Second-Hand-Gütern (Kleidung, Bücher, Bild- und Tonträgern, Pflanzen uvm.), von lokal produzierten Gütern und Lebensmitteln (bspw. von Hofläden, Start-Ups, etc.). Eine nachhaltige, ökologische und faire Gastronomie könnte Bestandteil des WARENHAUSes sein. Ergänzend könnte eine Bauteilebörse an beiden Standorten integriert werden (je nach Produktkategorie). Beide Bereiche stellen Orte des Zusammentreffens und des Austausches dar.

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