Afrikanische Schweinepest im Sauerland
Veröffentlicht: Mittwoch, 02.07.2025 01:13
Die Behörden appellieren an Spaziergänger, Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. So soll die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindert werden

Im Sauerland sind weitere an der Afrikanischen Schweinepest(ASP) verendete Wildschweine gefunden worden. Suchteams der ASP-Kadaver-Suchhundestaffel des Landes, Einsatzkräfte des Kreises Olpe und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben drei weitere Frischlinge gefunden, die mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert waren. Die Wildschweine wurden innerhalb eines 500-Meter-Radius der bisherigen tot aufgefundenen Tiere entdeckt. Das NRW-Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass sie zu der gleichen Rotte gehören. Ab sofort gibt es auf der Homepage des Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung (LAVE) eine Übersicht der vorliegenden Untersuchungsergebnisse von Wildschweinen, die in Nordrhein-Westfalen untersucht wurden.
In der Gemeinde Kirchhundem im Nachbarkreis Olpe ist am 14. Juni 2025 der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein amtlich festgestellt worden. Um die Fundstelle herum wurde eine sogenannte infizierte Zone festgelegt, die auch Gebiete von Eslohe und Schmallenberg umfasst.
Menschen verbreiten Afrikanische Schweinepest
Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu infizierten Wildschweinen vor allem das Verhalten von Menschen. So kann der Erreger, der außerordentlich lange ansteckungsfähig bleibt, neben Tierkontakten auch über Gegenstände wie Kleidung und Schuhwerk, Werkzeuge, Autoreifen und Transportfahrzeuge oder über Nahrungsmittel wie zum Beispiel ein achtlos entsorgtes Wurstbrot übertragen und verbreitet werden. Darum ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten an die Sicherheitsvorkehrungen und die Vorgaben aus den Allgemeinverfügungen der betroffenen Kreise halten. Das Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium ruft die breite Öffentlichkeit auf, keine Lebensmittelreste in Wäldern, an Raststätten und in offenen Mülleimern zu entsorgen. Essensreste sollten vermieden oder ordnungsgemäß, also für Wildschweine unzugänglich, entsorgt werden. Hunde sollten immer angeleint sein.
Hochsauerlandkreis hat ASP-Hotline eingerichtet
Der Hochsauerlandkreis hat mit der Allgemeinverfügung vom 23. Juni das landesweite ASP-Monitoring des NRW-Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz umgesetzt. Außerhalb der Infizierten Zone müssen Jagdausübungsberechtigte Blutproben von erlegten Wildschweinen entnehmen. Diese werden dann auf die Afrikanische Schweinepest untersucht. Die Kosten für die Testungen übernimmt das Land. Bisher wurden vom Veterinäramt über 2.000 Probenahme-Sets verteilt.
Die Probenröhrchen und Probenbegleitscheine können per Mail an veterinaeramt@hochsauerlandkreis.de bestellt werden. Die bestellten Materialien werden dann entweder zugeschickt oder können in den Kreishäusern Brilon, Arnsberg und Meschede im Rahmen der Trichinenabgabezeiten abgeholt werden. Individuelle Anfragen sind nach telefonischer Abstimmung möglich. Die Probenabgabe erfolgt ebenfalls in den drei Kreishäusern Brilon, Arnsberg oder Meschede oder bei den Trichinen-Sammelstellen. Der Probentransport wurde an die aktuelle Situation angepasst.
Der Hochsauerlandkreis hat eine ASP-Hotline eingerichtet, die von Montag bis Freitag jeweils in der Zeit von 8.30 bis 16 Uhr unter folgender Telefonnummer erreichbar ist: 0291/94-4343.
An den Kreisbauhöfen in Eslohe und Brilon und am Forstamt Arnsberg können Aufbrüche von erlegten Wildschweinen entsorgt werden
Wildschweine ziehen aktuell Nachwuchs groß
Auch die Jäger im Sauerland warnen vor der Ausbreitung der ASP. Sollte sich die Schweinepest weiter ausbreiten, dann müssten Spaziergänger im HSK damit rechnen, dass Waldbetretungsverbote ausgesprochen werden, warnt der Vorsitzenden des Mescheder Hegerings Bernd Bertelsmeyer. Deshalb appelliert er auch an die Sauerländer, keine Lebensmittelreste im Wald zu lassen. Nicht nur wegen der Afrikanischen Schweinepest sollten Hunde an der Leine geführt werden. Aktuell ziehen Wildschweine ihre Frischlinge groß. In dieser Zeit sind sie besonders aggressiv. Zur Zeit suchten die Wildschweine Schutz in Rapsfeldern, sagt Bertelsmeyer, möglichst in der Nähe von Wasser. Der Raps stehe noch nicht hoch genug.