14 Stolpersteine für Medebach

Die Stolpersteine sollen an alle Menschen erinnern, die im Dritten Reich bedroht und verfolgt wurden.

© Stadt Medebach

In Erinnerung an die Mitbürgerinnen und Mitbürger, die während der Nazi-Diktatur verschleppt, vertrieben oder ermordet wurden, sind in Medebach 14 sogenannte Stolpersteine verlegt worden. Der Künstler Gunter Demnig, der diese Art der Gedenksteine ins Leben gerufen hat, verlegte die Stolpersteine persönlich in der Kapellenstraße. Seit 1992 sind weltweit bereits über 105.000 Stolpersteine in 31 Ländern als größtes, dezentrales Mahnmal der Welt verlegt worden. Demnig sagte in Medebach, dass die Stolpersteine nicht nur für jüdische Opfer stehen, sondern für alle, die im Dritten Reich bedroht und verfolgt wurden. Auch in vielen anderen Orten im HSK wie in Neheim, Arnsberg oder Meschede liegen Stolpersteine.

Sekundarschülerinnen hatten Infos zusammengetragen

Auch Schülerinnen der Sekundarschule waren bei der Verlegung dabei, so die Stadt. Sie hatten in einem Projekt der Zukunftswerkstatt die Geschichte der jüdischen Familien in Medebach zusammengefasst und in einem Flyer festgehalten. Während der Verlegung haben sie Einblicke in das Leben der Familien, deren Namen auf den Stolpersteinen verewigt wurden, gegeben. Die Familie Stern beispielsweise, die in Medebach lebte. Sie wurde durch die Nationalsozialisten aus ihren Häusern und ihrer Heimat vertrieben und auseinandergerissen. Familienmitglieder wurden in Konzentrationslager verschleppt und dort ermordet. Weitere Stolpersteine liegen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Familien Stahl und Meyerhof.

Rechtsradikalen Tendenzen entgegentreten

Mitinitiator Horst Frese als Vorsitzendem der Arbeitsgemeinschaft der Medebacher Heimatvereine erinnerte an die Wichtigkeit einer freien Presse und erklärte, dass es neben dem Gedenken an die Opfer auch wichtig sei, sich zu vergegenwärtigen wie es dazu kommen konnte, das Mitbürgerinnen und Mitbürger seinerzeit zu Tätern wurden. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, diese Frage zu stellen und rechtsradikalen Tendenzen entschieden entgegen zu treten.

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