Zustand des Waldes im Sauerland weiter schlecht

Auch im Jahr 2023 haben die Auswirkungen des Klimawandels dem Wald zugesetzt. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Waldzustandserhebung.

© Wald & Holz NRW

„Nur ein Viertel der untersuchten Bäume hat dichte und gesunde Baumkronen. Die Dürreperioden der letzten Jahre zeigen deutlich, dass unsere Wälder stark vom Klimawandel betroffen sind. Auch der regenreiche Sommer in diesem Jahr schlägt sich nicht im Ergebnis des Waldzustandsberichtes nieder.“ brachte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen die Situation am Donnerstag bei der Vorstellung des Berichts auf den Punkt. „Um den Naturschatz Wald für nachfolgende Generationen zu erhalten, brauchen wir gesunde und kräftige Bäume, die in Zukunft besser geschützt sind gegen Hitze, Trockenheit und Schädlingsbefall.“

Negativer Trend setzt sich fort

36 Prozent der untersuchten Bäume weisen in diesem Jahr laut Bericht mittlere und 39 Prozent sogar starke Verluste von Nadeln und Blättern auf. Damit hat sich der Waldzustand im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Vor allem der Borkenkäfer macht dem Wald weiter zu schaffen, gerade im Sauerland: Dort wurden in diesem Jahr deutlich mehr Käfer gezählt als beispielsweise in der Eifel. Auch die Zahl der abgestorbenen oder stark geschädigten Flächen ist in den Regionalforstämter im Sauerland besonders groß.

Wiederbewaldung auf dem Weg

Von den rund 142.000 Hektar Schadfläche in Nordrhein-Westfalen sind nach Schätzungen des nordrhein-westfälischen Forstministeriums bereits ein Viertel wiederbewaldet. Dies beinhaltet sowohl Naturverjüngung als auch Pflanzung. Die Wiederbewaldung ist ein zentrales Ziel der Landesregierung. Dazu Ministerin Gorißen: „Wir haben eine ganze Reihe von Werkzeugen, mit denen das Land Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer unterstützt, die Wälder an den Klimawandel anzupassen. Es bestehen weitgehende finanzielle Fördermöglichkeiten, umfassende Empfehlungen zur Wiederbewaldung im NRW-Waldbaukonzept und auf dem Informations-portal www.waldinfo.nrw.“

Das Forstamt Oberes Sauerland in Schmallenberg bietet darüber hinaus eine umfassende persönliche Beratung an. Waldbesitzende können sich an die Försterinnen und Förster vor Ort wenden, die Kontaktdaten stehen auf der Forstamts-Homepage.

Hintergrund zum Waldzustandsbericht

Der Zustand der Baumkronen spiegelt die Vitalität von Waldbäumen wider. Nach dem bundesweit einheitlichen Verfahren der Waldzustandserhebung wird vor allem der Verlust von Blättern und Nadeln beurteilt. Zum Waldzustand in Nordrhein-Westfalen werden bei Stichprobenpunkten im Raster von vier mal vier Kilometern über 10.000 Waldbäume erfasst. Die Waldzustandserhebung erfolgt in ganz Deutschland. In Nordrhein-Westfalen wird sie federführend durch den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen umgesetzt.

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