Zukunft für Skigebiet Hunau

Skigebiet Hunau bei Schmallenberg-Bödefeld bleibt erhalten. Betreiberverein hat die Anlagen gekauft. Pläne für die Zukunft.

© Wintersportarena Sauerland/Stephan Peters

Das Skigebiet Bödefeld-Hunau ist gerettet. Der neue Betreiberverein hat die Anlagen gekauft. Das Grundstück bleibt weiterhin im Besitz der Stadt. Das teilte heute die Wintersport Arena Sauerland mit. Damit ist der Wintersportbetrieb in Bödefeld bei Schmallenberg gesichert.

Dorf steht hinter Skigebiet

„Die Hunau ist ein wichtiger Bestandteil unseres Wintertourismus und hat auch abseits der Wintersaison noch viel Potenzial“, betont Katja Lutter, Geschäftsführerin des Schmallenberger Sauerland Tourismus. „Wir freuen uns sehr, dass uns das schöne Skigebiet nun erhalten bleibt.“ Darüber sind nicht nur die Wintersportler froh. Auch in Bödefeld ist die Freude groß: Das ganze Dorf steht hinter dem Skigebiet. Für viele Einheimische ist die Hunau ein Stück Kindheit, hier haben sie ihre ersten Schwünge auf Skiern gelernt und wunderschöne Tage im Schnee verbracht. Die Bedeutung reicht weit über das Sauerland hinaus. Der Hunaulift ist einer der ersten Lifte im Sauerland und das Skigebiet über Jahrzehnte auch für Gäste aus dem Ruhrgebiet und aus Köln der Ort, mit dem Generationen von Wintersportlern ihre schönsten Kindheitserinnerungen verknüpfen.

Insolvenz nach extrem schwierigen Jahren

Bereits im vergangenen Winter hatte der erst im Herbst gegründete Betreiberverein, unterstützt von zahlreichen Ehrenamtlichen - ortsansässige Unternehmer und engagierte Mitglieder - den Betrieb kurzfristig möglich gemacht. Die Pachtlösung mit der Stadt Schmallenberg, der Sparkasse Mitten im Sauerland und der Insolvenzverwaltung stellte sicher, dass sich die Lifte im Januar und Februar drehen konnten.

Die Hunaulift GmbH musste im September 2024 Insolvenz anmelden. Diese Insolvenz war nach eigenen Angaben das Ergebnis mehrerer außergewöhnlich schwieriger Jahre in Folge: Auf einen milden Winter 2019/20 folgte im „Megawinter“ 2020/21 ein pandemiebedingter Totalausfall. Komplett fehlende Coronahilfen verschärften die Lage. Im darauffolgenden Winter erschwerten strenge Auflagen den Betrieb zusätzlich. Schließlich brachte die schneearme Saison 2023/24 das Skigebiet in finanzielle Schieflage – eine Abfolge extremer Ereignisse, die den finanziellen Spielraum aufzehrte.

Pläne für die Zukunft

Trotz veränderter Rahmenbedingungen sieht der Verein gute Chancen für die Zukunft. Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurden immer wieder Investitionen in den Skibetrieb getätigt, und auch künftig soll gezielt modernisiert werden. „Natürlich können wir als Verein nicht so große Sprünge machen wie die ganz großen Skigebiete“, erklärt der Vorsitzende Jörg Schmidt. „Doch für Menschen, die abseits des Trubels entspannten Wintersport und eine familiäre Atmosphäre genießen wollen, sind wir genau die richtige Adresse.“

Zukunftsfähig sei das Konzept auch in Zeiten des Klimawandels. „Das Skigebiet ist gut aufgestellt in Sachen Beschneiung. Um es in die Zukunft zu führen, kommt es darauf an, diese weiter zu optimieren", sagt Jörg Schmidt. So könnten beispielsweise sogenannte „Schneifenster“ – kurze Phasen mit ausreichend Kälte – technisch besser nutzbar gemacht werden. Studien bestätigen: Durch effektivere Schneeproduktion und sorgfältige Pflege ist es weiterhin möglich, zwischen Dezember und März viele Wochen Wintersport anzubieten und wirtschaftlich arbeiten zu können.

Nutzung im Sommer

Darüber hinaus will der Verein das Thema Nachhaltigkeit konsequent mitdenken. Geplant sind Maßnahmen zum Schutz der sensiblen Natur an der Hunau, zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks beispielsweise durch den Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik. Auch im täglichen Betrieb setzten die Betreiber auf umweltfreundliche Lösungen: In den Hütten soll der Verkauf künftig so gut wie plastikfrei erfolgen. Der Einkauf für die Gastronomie wird Wert auf regionale Produkte gelegt. Damit soll deutlich werden, dass Wintersport und verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt Hand in Hand gehen können.

Zusätzlich prüft der Verein, wie die Anlage im Sommer genutzt werden könnte. Die landschaftlich besonders reizvolle Hunau im gleichnamigen Naturschutzgebiet biete ideale Voraussetzungen für Naturerlebnisse, Wanderungen, Radtouren oder neue Outdoor-Angebote. Ziel ist es, die Region ganzjährig attraktiv zu halten und zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen.

Signal für Wintersport

Das Skigebiet Bödefeld-Hunau ist seit seiner Gründung 1969 ein wichtiger Freizeit- und Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Der Kauf sichert nicht nur den Wintersport an der Hunau, sondern ist auch ein starkes Signal für den Wintersport insgesamt. Für die Wintersport-Arena Sauerland sind die mittleren und kleineren Skigebiete ein wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes. „Wenn die Wetterberichte Schneefall melden, wollen enorm viele Menschen dies erleben. Dann braucht die Region jedes einzelne Skigebiet“, so die Wintersport Arena.

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