Zolldeal zwischen USA und EU: Milliardenschaden für die NRW-Wirtschaft
Veröffentlicht: Dienstag, 29.07.2025 13:02
Der Zolldeal zwischen der EU und den USA ist für die NRW-Wirtschaft ein Milliardenverlust. Warum der Kompromiss als Belastung empfunden wird - und welche Folgen jetzt drohen.

Der beschlossene Zolldeal zwischen den USA und der EU sorgt für hitzige Diskussionen. Die Einigung sieht vor, dass auf die meisten europäischen Produkte, die in die USA exportiert werden, Zölle von 15 Prozent erhoben werden - statt der ursprünglich angedrohten 30 Prozent. Was zunächst wie ein Kompromiss klingt, trifft besonders die exportstarke deutsche Wirtschaft hart - und in Nordrhein-Westfalen werden die Auswirkungen besonders spürbar sein.
Ein Verlust in Milliardenhöhe durch Zolldeal
Die NRW-Wirtschaftsministerin, Neubaur, sagt, der Deal bedeutet für unsere Wirtschaft einen Verlust von rund einer Milliarde Euro. Um einen Zollkrieg zu vermeiden, habe man dieser Einigung aber zustimmen müssen. Ansonsten gibt es auf den Deal in der Wirtschaft kein gutes Echo: Die Landesvereinigung der Unternehmer in NRW, spricht von einer massiven Belastung. Ähnlich äußern sich andere Verbände. Für uns in NRW sind die USA das drittwichtigste Exportland - nach den Niederlanden und Frankreich.
Folgen noch nicht absehbar
Die konkreten Auswirkungen lassen sich aktuell noch schwer abschätzen, doch zwei Szenarien gelten als wahrscheinlich: Entweder sinken die Exporte Richtung USA, was sich negativ auf Gewinne und Beschäftigung auswirkt -oder Unternehmen gleichen die höheren Zölle über Preisanpassungen aus. Das könnte bedeuten, dass Produkte für den US-Markt günstiger und für den heimischen Markt teurer werden. Umgekehrt könnte ein Angebotsüberschuss in Deutschland zu sinkenden Preisen führen. Möglich ist aber auch eine rückläufige Nachfrage, die die Produktionsmenge senkt und so ebenfalls zu Preissteigerungen führt.
Autoren: José Narciandi und David Müller