Zensus 2022 steht an: Darum geht es in der größten statistischen Erhebung Deutschlands

Überall gibt es Experten zum Thema Klimawandel, Elektro-Autos, Ärzte-Mangel auf dem Land und zu wenig Sozialwohnungen. Der Zensus 2022 soll für mehr Fakten in den Debatten sorgen.

Was ist der Zensus?

Früher nannte man es Volkszählung. Alle zehn Jahre gibt es eine erneute Befragung - wegen Corona nun mit einem Jahr Verspätung. Alle Wohnungseigentümer und Hausbesitzer erhalten Post, außerdem jeder zehnte Bundesbürger per Zufallsverfahren. Es wird Leute geben, die ein paar Fragen über ihr Wohneigentum und ihren Haushalt beantworten müssen. Wer keine Post erhält, der muss auch nicht mitmachen. 

Gibt es eine Pflicht, wenn ich angeschrieben werde?

Ja, aber die Daten dienen tatsächlich nur diesem einen Zweck, dem Zensus selbst. Verlässliche Daten für zukünftige Entscheidungen werden gesammelt. Die Daten werden nicht einer anderen Behörde weitergegeben. Es wird sich also kein Finanzbeamter melden, weil man beim Zensus zum gewisse Immobilien oder ähnliches zum ersten Mal überhaupt angegeben hat.

Was wird alles abgefragt?

Konkret erhält man erst einmal Post. Es meldet sich ein Interviewer mit einem Terminvorschlag. Im Termin wird gefragt, wer alles an der Anschrift wohnt, mit Namen, Geschlecht und Staatsangehörigkeit. Ein großer Teil dieser Personen wird dann auch nach Beruf, Schulabschluss und Ausbildung gefragt. Es dauert insgesamt 15 Minuten und soll dann wichtige Fakten liefern.

Wofür werden die Fakten benötigt?

Die Erheber des Zensus müssen zum Beispiel wissen, ob es Sinn macht, in einem Stadtteil neue Wohnungen zu bauen oder ob es dort schon jetzt viele leerstehende Wohnungen gibt. Genaue Zahlen benötigt man auch um zu erfahren, wie viele Menschen wo wohnen, um eine Anbindung an den Verkehr hinzubekommen. Das sind beispielsweise wichtige Fakten zum Ausbau der Straßen und des öffentlichen Nahverkehrs. Der Zensus 2022 hilft also dabei, kluge Entscheidungen zu treffen und tut mit Sicherheit nicht weh. Am Sonntag geht es mit dem Zensus los. Aber Achtung: Die Ergebnisse gibt es erst in rund anderthalb Jahren.

Autor: Michael Boom

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