Wohnen im Sauerland günstig

Die Kosten für neue Häuser und die Mieten liegen kreisweit unter dem NRW-Schnitt.

© Pixabay

Wer im Hochsauerlandkreis ein Eigenheim kaufen will, der musste dafür im Jahr 2023 im Schnitt vier bis fünf Jahresnettoeinkommen ausgeben. Das geht aus der Wohnungsmarktbeobachtung der NRW.Bank hervor. Demnach lag die sog. Eigenheimerschwinglichkeit im HSK deutlich unter der für ganz NRW (sieben bis acht Jahresnettoeinkommen). In absoluten Zahlen lagen die Preise für Einfamilienhäuser kreisweit im Schnitt rund 100.000 Euro unter dem NRW-Durchschnitt. Eigentumswohnungen waren bis zu 1.000 Euro pro Quadratmeter günstiger. Auch der Preis für Bauland war mit 82 Euro pro Quadratmeter deutlich niedriger (NRW: 226 Euro), auch als in den Nachbarkreisen Soest, Olpe und dem Märkischen Kreis. Besonders niedrig war die Eigentumserschwinglichkeit 2023 in Marsberg, in Winterberg lagen die Preise für Wohnung oder Haus am höchsten.

Mieten steigen – aber unter Landesschnitt

Auch die Mietpreise lagen im Hochsauerlandkreis 2023 unter dem NRW-weiten Durchschnitt. Für eine bereits bestehende Wohnung mussten Mieter hier 6,76 Euro pro Quadratmeter zahlen, in ganz NRW waren es 8,92 Euro. Bei den Mietpreisen für neue Wohnungen lag der HSK bei 10,08 Euro/qm (NRW: 12,60 Euro). Im Vergleich zu den Nachbarkreisen Olpe, Soest und dem Märkischen Kreis liegt der HSK vor allem bei Neubau-Miete am niedrigsten. Im Vergleich der Städten und Gemeinden im HSK weisen Marsberg, Medebach und Bestwig eine besonders niedrige Miete auf, sie liegt bei unter sechs Euro pro Quadratmeter. Dennoch ist auch bei uns die Miete in den letzten Jahren immer weiter angestiegen, im Schnitt um etwa sechs Prozent in den letzten drei Jahren.

Zahlen aus NRW

Wegen des Einwohnerzuwachses (plus 50.000 im Vergleich zu 2022) wurde laut NRW.Bank 2023 mehr Wohnraum nachgefragt, was sich auch in einem Anstieg der Wiedervermietungs- und Neubaumieten widerspiegelte. So lag die durchschnittliche Angebotsmiete bei Bestandswohnungen im Jahr 2023 bei 8,92 Euro/m². Das ist ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Mietpreisanstieg setzte sich im ersten Halbjahr 2024 fort: Aktuell liegen Angebotsmieten in Nordrhein-Westfalen bei durchschnittlich 9,35 Euro/m². Mit einem Plus von 6,0 Prozent fiel der Anstieg der Mieten für barrierefreie Wohnungen besonders hoch aus.

Der Bauüberhang ging erstmals seit fast einem Jahrzehnt zurück und schrumpfte um 7.500 auf 131.000 Wohnungen. Damit beträgt er immer noch das 2,7-fache der jährlichen Wohnungsbauleistung. Der Bauüberhang genehmigter Wohnungen bietet also weiterhin hohes Potenzial, um das Wohnungsangebot kurz- bis mittelfristig auszuweiten.

Auf dem Markt für Wohneigentum ist im Jahr 2023 nach mehr als einem Jahrzehnt konstant steigender Immobilienpreise eine Trendwende eingekehrt. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Angebotspreise für Bestandseinfamilienhäuser im Durchschnitt um 8,0 Prozent zurück auf nun 391.000 Euro. Im ersten Halbjahr 2024 schwächte sich der Preisrückgang allerdings deutlich ab, auf ein Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Die Preise für ältere Bestandsobjekte sanken im ersten Halbjahr 2024 weniger stark als für Neubauimmobilien.

skyline