Wisente im Rothaargebirge jetzt herrenlos

Trägerverein des Auswilderungsprogramms stellt seine Arbeit ein

© Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.

Die freilebenden Wisente im Rothaargebirge sind jetzt herrenlos. Der Trägerverein in Bad Berleburg hat den „Öffentlich­rechtlichen Vertrag für die Freisetzungsphase Wisente im Rothaargebirge‘“ gekündigt. Gleichzeitig hat er das Eigentum an den frei lebenden Tieren aufgegeben. Die Tiere unterliegen jetzt dem strengen Artenschutzrecht und fallen in die Zuständigkeit des Landes NRW, so der Verein.

Diese beiden Schritte – Vertragskündigung und Eigentumsaufgabe – waren für den Wisent­ Verein die letzte Möglichkeit, das Artenschutzprojekt zu retten und den Wisenten im Rothaargebirge eine Zukunft in Freiheit zu geben, heißt es. Damit sieht der Wisent­ Verein das Wiederansiedlungs­-Projekt zugleich als abgeschlossen an. Sauerländer Waldbauern hatten erfolgreich dagegen geklagt, dass Wisente ihre Wälder betreten dürfen und dort Bäume schädigen.


Der Öffentlich­rechtliche Vertrag war 2013 zwischen dem Kreis­ Siegen-Wittgenstein, der Bezirksregierung Arnsberg, dem Landesbetrieb Wald­ und Holz Nordrhein­Westfalen, der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer und dem Wisent­Verein geschlossen worden. Er regelt die Freisetzungsphase und hat über längere Zeit eine Duldungswirkung gegenüber den betroffenen Waldbauern erzeugt.

Der Verein bedauert den Schritt der Vertragskündigung, da er das in Westeuropa einzigartige Artenschutzprojekt gerne erfolgreich ans Ziel geführt hätte. Das Wisent­-Projekt ist vor mehr als zehn Jahren auf Initiative von Richard Prinz zu Sayn­ Wittgenstein­ Berleburg ins Leben gerufen worden.

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