Wisent-Streit könnte Ende finden

Der Streit um die freilaufende Wisentherde am Rothaarsteig könnte heute ein Ende finden.

© Wisent-Welt-Wittgenstein

Am heutigen Mittwoch will das Oberlandesgericht in Hamm seine Entscheidung im Wisentstreit bekanntgeben. Die Frage die geklärt werden soll: Gehören die Wisente aus dem Artenschutzprojekt in Bad Berleburg in die Wälder des Sauerlandes? Waldbauern aus Schmallenberg versuchen seit Jahren die Wisente durch eine Gerichtsentscheidung loszuwerden. Sie sind dafür, die Tiere umzusiedeln.

Tiere beschädigen die Bäume

Die Forstwirte klagen seit Jahren über Schäden an ihren Bäumen. Die Wisente knabbern nämlich mit Vorliebe die Rinde an. Auch die Aufforstung gestalte sich schwierig, da die Tiere die Setzlinge fressen- und die Jungpflanzen zertrampeln würden, so der Vorwurf. Das Land NRW beteiligt sich bereits mit 50% an den entstandenen Wisent-Schäden. Diese Vereinbarung läuft noch bis zum 31. Dezember 2022. Dies reiche aber nicht aus, so der Schmallenberger Anwalt Dieter Schulz, der die Waldbauern vertritt. Der Schadenersatz beziehe sich nur auf die Schälschäden an den Bäumen und nicht auf die Setzlinge.

Scheitert das Projekt

Sollte das Gericht entscheiden, dass die Schäden unzumutbar sind, muss der Wisentverein dafür sorgen, dass die Tiere von den Wäldern fernbleiben. Das Problem: Wie? Einzäunen würde der Grundidee des Auswilderungsprojekts widersprechen. Die Wisente sollen hier wieder heimisch werden. Sie stehen zudem unter Artenschutz und dürfen auch nicht getötet werden. Sollten die Tiere eingezäunt werden müssen, dann wären sie nicht mehr frei und "wild". Das bedeutet aber nicht, dass das Projekt gescheitert wäre. Es soll, laut Wisent-Verein, weiter gehen.

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