Wirtschaftliche Lage des Handwerks im Sauerland ist stabil

Frühjahrs-Konjunkturbericht der Handwerkskammer Südwestfalen: Hohe Energiekosten bringen energieintensive Handwerke in eine bedrohliche Lage

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Die Lage im Handwerk ist trotz der äußeren Rahmenbedingungen aktuell stabil. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Frühjahrs-Konjunkturberichts der Handwerkskammer Südwestfalen(HwK). Dafür wurden 800 Betriebe befragt.

Das Bau- und Ausbauhandwerk bleibt nach diesem Bericht Stützpfeiler der regionalen Handwerkskonjunktur. „Unsere Betriebe suchen händeringend Auszubildende und Fachkräfte. Wer zukunftssicher handeln will, ist im Handwerk auf der sicheren Seite“, so HwK-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt.

Personal, Umsätze und Auftragsbestände bleiben konstant

Eine große Zahl von Betrieben berichtet aktuell von einer positiven Geschäftslage: 54,5 Prozent bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 35 Prozent als befriedigend und nur 10,5 Prozent melden eine aktuell schlechte Geschäftslage. In diesem Frühjahr gehen 75 Prozent der befragten Betriebe von einer stabilen Beschäftigungssituation aus. 13 Prozent erwarten steigende, zwölf Prozent sinkende Beschäftigungszahlen.

Pessimistischer Blick in die Zukunft

Auch wenn das Bau- und Ausbaugewerbe nach wie vor als Stützpfeiler der regionalen Handwerkskonjunktur gilt, herrscht auch in diesen Branchen Pessimismus beim Blick auf das kommende Halbjahr. „Das Trio, bestehend aus steigenden Bau-, Finanzierungs-und Lebenshaltungskosten, führt dazu, dass die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bau-Bremse drücken und sogar geplante Investitionen zurückstellen“, prognostiziert der HwK-Hauptgeschäftsführer. Aber auch das Lebensmittelgewerbe, das Bäcker, Konditoren und Fleischer umfasst, und das KFZ-Gewerbe zeigen sich besorgt über die Zukunft. Die stark gestiegenen Energie- und auch Gaskosten bringen vor allem die energieintensiven Handwerke in eine bedrohliche Lage. „Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will derzeit ausschließlich die Industrie mit einem günstigen Industriepreis fördern. Das ist eine Ungleichbehandlung, die so nicht hingenommen werden darf. Wir brauchen jetzt günstige Energietarife für das Handwerk, damit das Brot auch morgen noch bezahlbar bleibt“, fordert Hauptgeschäftsführer Schmitt

Handwerk hat weiter goldenen Boden

Auch wenn die Handwerksbetriebe mit großen Sorgen in das kommende Halbjahr sehen: Die Zukunftsaussichten für Fachkräfte und Auszubildende im Handwerk sind sehr gut. Zu dieser Einschätzung kommt die Handwerkskammer Südwestfalen. Eine Ausbildung im Handwerk sei oft der Einstieg in eine vielversprechende Karriere. Durch Fort- und Weiterbildungen könnten sich Handwerker spezialisieren und .aufsteigen Auch mit fortschreitender Digitalisierung und Automatisierung würden Handwerkerinnen und Handwerker weiterhin gebraucht.

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