Winterberg will Wohnungsnot bekämpfen

In Winterberg dauert die Wohnungssuche oft lange, die Stadt will Abhilfe schaffen.

Auch im Sauerland gibt es einen Mangel an Wohnraum. Besonders betroffen ist dabei die Touristenhochburg Winterberg. Die Auswüchse der Wohnungsnot auf den Inseln Sylt und Mallorca sind warnende Beispiele: Winterberg soll nicht zum Sylt des Sauerlandes werden, heißt es.

Stadt wird gegen Wohnungsnot aktiv

Die Stadt geht aktiv gegen Wohnungsnot vor. "Wir wollen ein Miteinander von Touristen und Winterbergern," sagt Bürgermeister Michael Beckmann. In der Vergangenheit sei ein Ungleichgewicht entstanden, dass solle so nicht bleiben. Wie lange der Kampf gegen die Wohnungsnot in Winterberg dauern wird, weiß aktuell noch niemand. Vor vier Jahren hat er mit ersten Gutachten begonnen.

Mittlerweile hat die Stadt eine Wohnungsbaugenossenschaft gegründet, um in der Kernstadt und im Ortsteil Niedersfeld insgesamt 40 öffentlich geförderte Sozialwohnungen zu errichten. In die Genossenschaft können auch Unternehmen, Hoteliers und Gastronomen investieren, um die Wohnungen ihren Mitarbeitern anzubieten. Das Projekt sei landesweit einmalig und habe Vorbildcharakter, so Bürgermeister Beckmann. Allerdings gebe es bürokratische Hürden. Wann die Sozialwohnungen gebaut werden, ist noch unklar. Die Stadt plant außerdem kommunales Bauland anzubieten, dafür müssen allerdings oft bestehende Bebauungspläne geändert werden. 

Zu viele Wohnungen sind für Fereingäste

Die Wohnungsnot ist entstanden, weil es zu viele Ferienwohnungen in Winterberg gibt und beispielsweise Beschäftigte im Bereich Tourismus kaum noch Wohnungen finden. Manche suchen über ein halbes Jahr erfolglos nach einer bezahlbaren Wohnung, heißt es. Die Vermietung von Ferienwohnungen sei lukrativer, viele Vermieter nehmen lieber Gäste auf Zeit, als dauerhaft zu vermieten.

Bau von Ferienwohnungen verhindern

In Zukunft will die Kommune den Neubau und die Errichtung von neuen Ferienwohnungen verhindern. Sie will  dafür Bebauungspläne ändern und Veränderungssperren erlassen, so dass normaler Wohnraum nicht mehr in Ferienwohnungen umgewandelt werden darf. In bestimmten Stadtbereichen ist es inzwischen schon verboten, neue Ferienwohnungen zu errichten.

Es gibt allerdings in anderen Bereichen der Stadt auch Ausnahmen. Sie gelten, wenn man für eine neue Ferienwohnung eine Ausgleichsfläche für normalen Wohnraum vorweisen kann. Diese Ausgleichsfläche muss aber größer sein, als die Ferienwohnung. Vermietern die immer noch versuchen Wohnraum schwarz zu vermarkten, drohen Strafen. 

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